RB 5

Der traditionelle Gesetzesabschnitt iiber den an einein Diebe begängenen Totscblag findet sich im DL Tj d nnd laiitet folgendermässen: Far man ivpli /jiujivi siiuim. gitir ici ivlft ella farit han. gitir ivi fgr han fangit. wn han warpir fran staghin föri pa till pings swa döpan sinn (inickan mcp bnndni hgrpi. pa skal dombir a han ganga. liggi pivn i. ogildnm akri oc a nnvrknni sinnin. Niin rennt jemand nach seineni Dieb, kann ihn aber nicht ergreifen oder einholen; er kann ihn nicht 1'estnchinen, ohne den Dieb zu töten; da soil er den toten ebenso wie den lebenden (Dieb) mit aufgebiindenem Diebesgut ziim Thinge fiihren. Dann soil das Urteil iiber ihn gefällt werden, und er soil aiif seinen Taten und i ogildnm akri •** liegen. Anscheinend existiert bier keine l)esondere Terminologie zur Bezeichnnng der Klage gegen den Toten. Dass es sich dennoch um einen förmlichen Prozess gegen den Toten handelt, ergibt sich einerseits ganz allgemein aus der Anweisnng, wie man mit dem erschlagenen Dieb verfahren soil, andererseits speziell aus dem Ausdruck fni skdl dombir o Inin ganga (dann soil das Urteil iiber ibn gelällt werden). Der soeben erwäbnte Mangel einer besonderen Terminologie zur Bezeichnung der Klage gegen den Toten liegt, wie sich noch zeigen wird, durchgängig im gesamten Svea-Recht vor. Dasselbe gilt fur die Einscbränkung des Rechtes, den Dieb zu erscblagen: dieser darf nicht erschlagen werden, wenn der Bestohlene die Möglichkeit hat, ihn auf andere Weise festzunehmen oder zu erreichen. Dass hiermit sachlich die gleiche Einschränkung gemeint ist, wie sie im västgötischen Recht vorliegt, habe ich in anderem Zusammenhang zu zeigen versucht.®^ Die Klage gegen den Toten im Falle des Ehebruchs ist in den Restimmungen des DL nur noch teilweise erkennbar. Geniäss dem Abschnitt Kk 9 § 4 bat zwar der Ehemann das Recht, seine eigene Ehefrau und den Ehebrecher zu erschlagen, falls er beide zusammen im Bette antrifft, doch direkte Bestimmungen fiir eine Klage gegen den Toten werden nicht gegeben: Itinsichllich de.s nierkwiircligen .Ausdruckes liggi i ngilduin akri vgl. unsere .^usluhruiif’en aiit .S. 259 tf. VT’t. liierzii Wallén, .S. 9 t. 73

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=