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Ziisammenliang mit der Klage gegeii den Toten iKHlienen, da jedoch der gleiche Ausdriick im ögL, VmL imd HL nachweislieh die wesentlich nmfassendere Bedeuliing »eiiie Klage gegeu einen Toten zn erheben«, »einen Prozess wegen irgendwelcher Sache gegen einen Toten einziileiten«, besilzt, liegt die Verniulung nabe, dass diesem Ansdrnck genan die gleiehe Bedeiitnng auch in den Västgöla-Gesetzen zukommt. Dass er dort faktiseh nur im Sinne der Klage gegen den Toten verwandt wird, beweist keineswegs, dass er grundsätzlieh auf diesc Bedentung eingescbränkt ist. Da die Västgöta-Gesetze —mit Ansnahme der soeben genannten Fälle —keine gegen Tote gerichteten Prozesse erwähnen, konnte naturgemäss dieser Ausdruck aiieh niir in den genannten Fallen znr Anwendung kommen. Ks besteht fernerhin Anlass zu der Vermutung, dass die Bedeutung, die der Ausdruck nach Schlyter im ÖgL, VmL und HL haben soil, allzu eng gezogen ist. Nach Schlyter handelt es sich stets darum, dass der Tote wegen eines Verbrechens angeklagt wird. Der Ausdruck giva (manni) sak wird von Schlyter stets mit den Worten »anställa rättegång mot någon, kära (merendels angående brott)« (einen Prozess gegen jemanden einleiten, Klage — meistens wegen eines Verbrechens —erheben), wiedergegeben.’ Wenn nun giva sak die generelle Bedentung von »Klage erheben« hat, muss fiir die Annahme, dass die Bedentung dieses Ausdrucks eingescbränkt ist, falls sich die Klage statt gegen einen Lebenden gegen einen Toten ricbtet, ein l)esonderer Grund angegeben werden. Fine derartige Begriindung fiir seine Annahme hat jedocb Seblyter nicht vorgelegt. \Melmebr ist bei ihm eine gewisse Unsicherheit zn verspiiren. Sie zeigt sich darin, dass er in seinem Glossarium zum ÖgL den Ausdruck giva dopumsak mit »i allmänhet anställa rättegång mot någon efter hans död« (im allgemeinen gegen jemanden nach seinem Tode einen Prozess einleiten) iibersetzt.* Wie wir im folgenden noch nachweisen werden, ist damit die Bedentung des fraglichen Ausdrucks sinngemäss richtig wiedergegeben. Ihn die Bedentung des Ausdrucks feststellen zu können, ist es notwendig, dass man den Zusammenhang untersucht, in welchem er Verwendung findet. Wie oben bereits erwähnt wurde, kommt der ' .Schlyter, Gloss, Slichworl Snk 2) (S. 527). * SQL. II, Stichwort Döper (S. 256). Schlyter hicr hinzu: »idqiie non illo spcciali sensn, <jueni haec locutio hahet in Inre VG«. IGfi

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