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(liese, weiiiger primitiv. In ihreii Bc^stimmungeii kommt der Stal)- reim nicht so ot't vor, imd sie enthält nieht so viele sprichwortähnliche Kernspriiche. Ihr Stil ist iiuchtern, schlicht, klar iiiid logisch. Sie trägt ein huchtörmiges Gepräge. das den anderen alten Gesetzen tehlt.' Aus den ohen dargelegten Aspekten geht hervor. dass bei der Anwendung der Graugans eine krifische Vorsicht gewahrt werden iniiss. l)as gilt anch hinsichllich der Bestiminnngen der Graugans iiber die Klage gegen den Toten, die, wie sich aus unseren Aiisliihningen noch ergeben wird, ausserordentlich aiistubiiich sind. Xachdem die Isländer sich nnter die Herrschalt Norwegens begc'ben hatten, wurde die Graugans (lurch das .Is ersetzt. das bauptsächlich aus dem GulL und dem FrostL verarbeitet worden war. Da dieses Gesetzesliuch im wesentlicben norwegisches und nicht isländisches Recht enthält. haben wir diese Arbeit im Zusammenhang mit dem norwegiscben Recht liehandelt. Auf Grund der Ihizulriedenheif. welche die Isländer iiber das .Is zeigten, wurde dieses Gesetzesbuch nach kurzer Zeit durcb ein neues. (las .11). ersetzt. das sich in etwas stärkerem Masse aut' das alte isländische Recht griindete. Dieses Gesetzesbuch wurde nach beträchtlichem Widerstand im .lahre 1281 aut' dem Altlhing angenommen. Enlsprechend der wichtigsten Quelle tiir das .Ib. dem norwegiscben MLL.^‘ wird die Klage gegen den Toten nicht in einem einzigen Fall im Gesetzesbuch erwähnt. Was (lie Sagas betriflt, .so ist ihr Wert als Rechts(pielle umstrilten. Innerhalb der Sagalorschung werden heutzutage zwei diametral enlgegengeseizte Tbeorien vertreten.^'’ Der einen Tbeorie zutolge griinden sich die Sagas auf einzelne hisforische Ih-eignisse. während nach der anderen Tbeorie die in den Sagas bericbtelen Kreignisse eine reine Fiktion darstellen. Diese beiden Tbeorien sind mit zwei verscbiedenen Auffassungen iiber die luitstehung der Sagas verbunden. Xacli der sogenannten Freiprosalehre verdanken wir Entstebung und Cberlieferung der Sagas einer mundlicben Tradition, die erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts schriftlich fixiert worden ist. ImGegensalz hierzu steht die Auffassung. dass die Entstebung der Sagas .Siche Liiriisson. Grågås og lögbiekuruar, .S. 25 ff. ’•* Kine gute ri)ersictit iiber die bier diskutierten Frageii findet sich ))ei Baelke. Kntstehung d. Isliindersagas. .S. 55 ff., iind Hallberg. .S. 42 ff. 120

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