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verurteilt werden, die jedem anderen Totschläger zugeinessen wird. Das Rechl, eineii Ehebrccher stral'los zii töten, wiirde also nur daiin gelteii, wenn der Ehemaiin den Ehebrecher im Ebebriicbsbette ill llagranti ertappte. Fiir die Ricbtigkeit dieser Deutung lassen sicb I'olgende Griinde anfiibren. Wie bereits angedentet wnrde, muss Tbords Artikel 30 so verstanden werden, dass lediglicb der iin Ebebrncbsbetle Ergril’fene straflos getötet werden kann. Geiniiss diesein Gesetzesabscbnitt sollen .sYf/i/ifp/id-Manner ancb diejenigen Fiille entscbeiden, in denen der Ebebrecber iin Ebebrncbsbetle erscblagen wnrde. Znerst sollen sie entscbeiden, utnim in lecto adulterii fiiit intcrfectiis iiel alibi. Rezeugen sie, dass jener iin Ebebriicbsbetle erscblagen wiirde, tunc co(/natis interfecti pro inorte eins nichil emendetur. Ans dieser Anssage I'olgt notwendig, dass dann, wenn die .so/i/ia’/id-Miinner nicbt bezengen, dass der Retreffende im Ebebriicbsbette erscblagen wnrde, Rnsse fiir den Erscblagenen gezablt werden muss. In Knud Mikkelsens Glossen zuin JyL 111:37 wird auf Tbords Artikel 30 bingewiesen nnd dieser referiert. Hinsicbtlicb der Frage, wde Knud Mikkelsen das JyL III: 37 deulet, kann bierans jedocb kauin eine Scblusslolgerung gezogen werden. Zuin Siquis uulneratus änssert sicb Mikkelsen tolgenderinassen*^: Hie perinittitur, quod iiir impune occidat ndiilteriim . . . Reqiiiritiir tainen secundum illam Icqein, quod inaritus inueniat ipsuin adultcruin in doino propria in actibus ucnereis cum u.rorc. Da es jedocb diskutabel ist, welcbe Restiinnuingeii Mikkelsen init den Worten illam leqem geineint bat —man kann bier in erster Lillie an das JyL 111:37 oder das C. 9,9,4,^* das Mikkelsen friiber ziliert bat, denken — bleibt es unsicber, auf welcbe Restimmimgen sicb nacb Mikkelsen die Forderimg beziebt, dass <ler Ebemann den I'diebrecber in domo prof)ria ii. s. w. angetroffen baben soll.^' DeulDGL IV, .S. ‘227. Mikkelscns Worte: Simile in 1. GracIch]iis C dc (ididieriis hat luiil, DGL, I\\ S. 2'27, Anm. 1 mit deni C. 9, 9, 4 idontitiziert. Prof. Stig Iiiiil, Kopenhagen, hat die rreundlichkeit gchabt, in eincm Ifrief an den ^'erfa.s.ser seine .Auffassiing dariiher darzulegen. woraiif sieh die Worte illani legem hezielien. Xach Iiiuls .-Vnsicht können sie weder das .TyL 111:37 noeh das C. 9, 4, 4 ineinen, da keiner dieser heiden Texte davon spricht, dass das l]rtai)|)eii des Ehehrechers in domo gcschehen soil. luul nimnit vielmehr an, dass sich die genannten Worte auf die lex Julia de adulteriis beziehen, da sich in diesein Geselz auch der .\ii.sdruck in domo findet. Diese Auffassung scheint uberzeugeinl zu sein. —.\usgcwiihlte .Stiiekc der Mikkelsenschen Glossen wurden ins Diinische 105

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