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Jahre des 1(>. Jahrhunderts die oben erwähnte Eluciibratio, die eine systematiscbe Darstellung des jutischeu Rechts geben will. Iiiul charakterisiert diese Arl>eit dahingebend, dass sie im weseiitlichen eine Paraphrase des JyL ohne eigentlichen wissenschaftlichen Wert sei.^*’ Da Ekeiibergers Arbeit jedoch Aufklärung iiber die zeitgenössische Rechtspraxis gibt, ist sie natiirlich von grossem rechfsgeschicbtlichem Interesse. Wesentlich bedeulender als Ekenbergers I-nucnbratio sind indessen in jeder Hinsicht Joachim Rliitings Glossen znin JyL.'^' Uber die Person Rliitings weiss man nicht viel mehr, als dass er seine Tiitigkeit in Goltorp ansiibte, wo er als Rechtsanwalt beim Hol'gericht und als Sekretär des Amtmanns fungierte. IRiitings Glossen diirften in den Beginn des 17. Jahrbunderts datiert werden können. Sie schliessen sich an Ekenbergers plattdeiitsche Dbersetzung des JyL an iind erschienen gleichzeitig mit einer neiien Anflage der I'bersetzung im Druck (1717). Iinil ziilolge ist Rliiting als Jurist dem Ekenberger bei weitem iiberlegen, was sich auch darin zeigt, dass sich seine juristischen Arheiten durch besondere Klarheit iind Kraft auszeichnen.^*^ Wie oben bereits erwähnt, wurde das JyL von Ekenberger ins Platldeutsche iibersetzt. Bereits zuvor war es jedoch sowohl ins Plattdeutsche wie ins Lateinische iihersetzt worden.®'* Ferner liegt vom dänischen Reichsrat Erik Krabbe eine t'bersetzung ins Hochdeutsche vor, die im Jahre 1(584 herausgegeben wurde.Sofern die erwähnten Ebersetzungen fiir uns von Redeutung sind, werden wir im folgenden auf sie eingehen. Kehren wir nun zu der Frage zuriick, wie der im JyL 111:37 berichtete dritte Fall, also der Fall, dass ein Mann ausserhalb des Ehebruchsl)eltes erschlagen wird, gedeutet werden soil. Der Ei'schlagene wird des Ehebruchs oder eines anderen Verbrechens beschuldigt. Hier sind zwei Deutungen niöglich. Xach der einen Deutung sollen, wie wir oben dargelegt haben, die .sY/n/ifcnd-Männer entscheiden, wcr der Totschläger ist, und die.ser soil zu der gleichen Strafe ** luul, Jv.ske Lov i Retslitt., S. 149 xind 151. t'ber Rliitiiig vgl. ferner luul, .lyske Lov i Relslilt., .S. 154 ff. luul, Jyske Lov i Relslitt., .S. 155. \'gl. .Torgeiisen, Daiisk Ret.shist.-, .S. 41, sowie .lorgeiiseu, .lyskc Lovs Hist.. ■S. .35. Vgl. luul, Jyske Lov i Retslitl., S. 15<i. 104

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