RB 5

Wie direkt aus dem (ieselzesabschnitt hervorgeht, wird diirch <iensell)eii eiiie wichtige prozessuale ^\'ränderung einget’uhrt. l)er im JyL 111:37 geschilderte Heweis auf Grund zweier Zeugen sowie der hluligeii Ilettlaken wird nichl melir als ausreichend angeseheii. Melmehr muss der Prozess gegeu den erschlagenen Ehebrecher gleichwie jeder andere Totschlagsprozess von sanncend-'SUumern entschieden werden. Man gewinnt anf Griind des Geselzesal)sclmittes den l)estimmten Eiiidruck, dass iiiir der im Ehebruchsbette Erschlagene dazu verurteilt werden kann, seines Wergeldes veiiiistig zu gehen. Der imJyL entbaltene Prozess gegen den erschlagenen Ehebrecber ist ausser in »Thords Artikeln« auch noch in den Glossen des Hischol's Knnd Mikkelsen l)ehandelt worden. Dieser war Bischot' in \"il)org nnd verfasste, wahrscheinlich während der fuid'ziger oder secbziger Jabre des 15. Jahrliimderts, eine Reihe lateinischer Glossen zinn JyL, welche zum grössten Teil in einem Vergleich des lelzleren mit dem rimiischen und kanonischen Recht bestånden.Die soel)en erwähnte prozessuale Anderimg, die diirch Thords Art. 30 einge1‘iihrt wurde, wird von Mikkelsen betont, der zu Christianafruetur sepultura erkliirt'*': A’ofn secundum Thordonem ^ 33,^* si occisor dixerit sc in Iccto udidtcrii (diquein occidisse habens ad hoc duos testes, uichilominus debent ueridiei super mortem interfecti discernere . . . Anf den Reitrag, den Mikkelsen znr Deulung des im Abschnitt 111:37 berichteten dritten Ealles gibt, wird im folgenden eingegangen. Von Interesse sind ferner zwei Arbeiten, die in Schleswig-Holstein enistanden sind imd die <las JyL mit Hinblick aid’ die deutschspracbigen Einwohner des Herzogtimis behandeln und kommentieren. Die eine Arbeit isl Rlasius Ekenbergers sogeiiannte Elncnbratio." ’ Ekenberger leble in Flensburg imd war dort eine Zeit lang Schreiber auf dem Scbloss. Xaebdem er ans diesem Dienst entlassen worden war, arbeitele er als Anwalt fiir den Adel des Herzogtums. Sein bedentendster Ein.satz diirfte in einer plaltdentschen Obensetzung des JyL bestånden haben. Eerner sclirieb er im Anfang der Oder •*- \'f;l. IcMiier liiiil, .Ivske Lov i Hol.slilt., .S. 12‘.)rr. sowie luul. DtiL IV, .S. X\’I If. DGL IV. .S. 228. ■*'* Muss ^ 30 lu'isseu. ('her Ekenherfjer vgl. teriior Mali', Ehieiihralio, .S. 1 IT. uiul Iiiul, .Ivske Lov i Hetslitt.. .S. 147 IT. 103

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=