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Xach dem Gesetzesabschiiitt soli also rccte dome uber den erschlagenen Heimsiicher gefällt werden, was znr Folge hat, dass keine Busse liir den Toten bezahlt zii werden brancht imd sein Körper ausserhalb des Friedhol's begraben wird. Die Klage gegen den Toten, wie sie im SkL Till R': 4 vorliegt, nnterscheidet sich an einem wichtigen Punkte von der älteren Version im SkL 215—IG. Nach dem SkL Till IV: 4 konnte derjenige, der deni Toten Geniiglinmg verschaffen wollte (womit naturlich die Sippe des Toten und in erster Linie sein Erbe gemeint waren),'^ in den Prozess eintreten, nachdem der Totscliläger seinen Zeugenbeweis gel'uhrt hatte. Bietet sich also der Erbe zum Eid fiir den Toten an, dann wird, wie olien angedeutet, der Prozess durcli die Jury enlschieden. Dies ist ein Novum im ^Trhältnis zuiii SkL 215—IG und zum ASun 12G.'‘ Denn in diesen Texten handelt es sich ja niclit um einen Juryprozess. Und ebensowenig besteht fiir den Erlien des Toten eine Möglichkeit, in den Prozess einzugreifen. Da das SkL wiihrend mehrerer Jahrhunderte seine Giiltigkeit bebielt lim Prinzip bis zum Jahre 1G83), besitzen wir eine Reihe spatmittelalterlicher und noch jiingerer Handscbriften sowie auch friihe Drucke des Gesetzes (der erste aus dem Jahre 1505). Diese Texte weisen jedoch hinsichllich der Klage gegen den Toten keinerlei \'eranderungen auf. Es besteht daher kein Anlass, sie zu zilieren. In den beiden seeliindischen Gesetzen, dem VSjL und dem ESjL, sind die Spuren des Prozesses gegen den Toten zur Hällte ausgetilgt. Aus den beiden in Betracht kommenden Abschnitten dieser Gesetze ist nicht eindeutig ersichtlich, ob ein förmlicher Prozess gegen den Toten auf deni Thing stattgefunden hat; von einem Urteil iiber den Toten ist in den beiden Gesetzen keine Rede. Doch linden wir in den beideii Gesetzen Bestimniuiigen, wonach, nachdem der auf (die von Holmbäck-Wessén ahgedrucktc rbersclzung stainint von E. Kock). Aiif dicse Weise ist also das Satzstiick mit deni daraiif folgenden Satz verbundon worden. Diese Verbindung ist jedoch falsch, was sich aus der von Kolderuj)- Rosenvinge besorgten Edition des SkSt in Sami, af gainle da. Love, V, S. GO ergibt. Dort heisst es: Wartliir han drcrpin bode ey penning fore hinerkin koniinge oc eg hiscop oc eg andrum nianne um nokir efftir kcrrir. Thcr skal til imir Iwnum rette domo ganga . .. Die gleiche Satzverbindung findet sich in .\nchcrs Edition, Jus Bircicum, S. 228, wo es heisst: ... oc eg andrum manne vm nokir efftir ka'rir. Ther skal til jwir honum rette doma ganga , . . Vgl, Jorgensen, Vidnebeviset, S. 340. -- Siehe Jorgensen, Manddrabsforbr., S. 23. 9G

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