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136 trägen —findet sich im Sachaenspiegelder ohne weileres das Recht einräumt, das Schwert zu fragen, sogar vor Gericht. Bei der Untersuchimg der Friedeiisbestrebungen aiif dem Konlinent ist auch die Slellnng zn beacbten, die die Kirche in ihrer mittelalterlichen Rechtsordming einnahin. Hierbei spielen natiirlich Decretiim Grntiani sowie die Dckretalen Gregors IX., letztere in Gestalt von Liber E.vtro, die fiihrende Rolle. Wenn aneh die Kirche nicht die Machtmittel des welllichen Staates besall. war ihre Stelliing als geistliche und moralbildende Macht doch derai l. dal3 ihre diesbeziigliche Auffassimg von sehr groller, in mancher Hinsicht sogar entscheidender Redeutiing war. Vorausselzung dafiir war naturlich, daB diese Rechtsordnnng alien denen. die damit betrant waren, den kirchlichen Gesichlspnnkten Gellung zii ver.schaffen, bekannt war. Ein groBes und wichliges Gebiet inuB in diesem Zusaininenhang auBer acht gelassen werden. näinlich der gesamte Problemkomplex. der sich auf die Stellung der Kirche im \'erhiillnis zur welllichen Staalsgewalt bezieht. Hierher gehörl in erster Linie der Anspruch der Kirche, neben dem Staat oder an seiner Slelle die hiichsle Obrigkeit zu verkörpern. Hierher gehören jedoch auch die iibrigen Fragen, die libertos eeelesiae*^^ betreffen und die sich auf die Stellung der Kirche in ihrem Kampf gegen die Häresie und fiir die Unkränkbarkeit kirchlichen Eigentums sowie dessen Refreitsein von staatlichen Abgaben, ferner auch auf die Stellung der Kleriker und die Anspriiche auf privilegiumcanonis beziehen. Besonders wichtig und wesentlich fiir das Verhiiltnis zur Eriedensgesetzgebung ist die Stellung kircblichen Eigentums sowie das Asylrecht fiir diejenigen Personen, die innerhalb dieses Eigentums Schutz suchen. Die Unkränkbarkeit kirchlichen Eigentums wurde Sachsexspiegel II: 71 § 2: Binnen yesworenc vrede ne seal men nene wapene viiren, man to de.s rikes denste unde to torneie. sunder smert. .\lle de anders mapene vurct, over de seal men richten, ivent se in des rikes aelde sin, of se dar mede (jevangen werden. Sivert ne mut men ok nicht dragen binnen borgen noch binnen steden noch binnen dorpen, (die de dar binnen wonunge Oder herberge hebben. Sachsenspiegel II: G7: Sive um ungcrichte beklaget inert, he ne mut nicht mer wan drittich man vuren vor gerichte, swen he vorc kumt: de ne scolen nener hande wapen {vuren oder) dragen sunder swert. Zii libertas ecclesiae und ilirer Entwickliing vornehmlicli in Italien vgl. DE Vergottini Studi sulla legislazione imperiale di Frederica 11 in Italia. 60

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