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82 Kiiie weitere Kniwicklung des kirchlichen Rechtsstatus hedeiitefe. nach c 15, die Anerkennung einer eigeneii kirchlichen Jurisdiklion durch Konsfantin auf dein Konzil von Xicäa. Die CJirislen können von nieinandein gerichtet werden. denn das Urteil ist Clofl allein vorhehalfen. ^’on Gott sind sie herut'en und können nicht von Menschen gerichlet werden; Idem iiero f>residens sauctdc sinodo, quo (ipiid Nicemim comjreqcdd est, cum qiiereldm qiionmdumcorum sc conspiceret dcfercnddiu ait: Vos a uemiuc diudicdrc potestis, quid Dei solius iudicio reserudmiui. Dii eteuim uoctdi estis, et idcirco uou potestis rd> Iwminibus iudicari. Hier wird die eigene Rechtssphäre der Kirche anerkannt. ihre Möglichkeiten. selhständig zu handeln und selber ihre inneren \’erhältnisse jurislisch zu regeln. Es handelt sich nicht niehr allein um das Rechf der Kirche. Eigentum anzunehinen und zu hesilzen. sondern uin ihre völlige jurislische Autonoinie. Was der c 15 hier darlegt, ist der Ausgangspunkt fiir die Entwicklung einer eigenen kirchlichen Jurisprudenz neben deni weltlichen röinischen Recht. Die Entwicklung unter Kaiser Konstantin brachte es init sich. dass die Christen die Möglichkeit erhielten, ein geineinsanies Lehen zu fiihren; jwssessioues et predia heginnen I'iir die Entwicklung des kirchlichen Lebens eine Rolle zu spielen. und man fängt an. aid' eigenen Resitztiimern zu wohnen. \"on dieser Zeit an hringen die Frommen nicht mehr allein all ihre Habe, sondern auch sich selhst Gott zum Opl'er dar. indem sie Kirchen und Kloster hauen. in denen sich die Menge derer versammelt, die Gott dienen; ,15 illo etenim tempore, et deinceps, uiri religiosi uou solum j)ossessioues et prediu, qiie possederuut, sed etiam semetij)sos Domino couseerurunt, edificuntes basilicas in suis fuudis in honore sanctorum martirum per ciuit(des ac monasteria iuuumera, in quibus cetus Domino seruientium conueniret. Vor deni Hintergrund dieses Versuchs einer Erklärung, warinii das kirchliche Eigentuni in der ältesten Kirche I'rei veriiussert werden konnte, und der Schilderiing der t'ruhesten Entwicklung des kirchlichen Eigentunisrechts muss der t'olgende canon — C. XII. q 1. c l(i — gelesen werden. Wie aus seiner rberschrilt auch auf die eigene Kechtsprecluing der Kirche einen doininierenden Einfluss aus. .Siehe liierzu Feine. Kirchliche Recht.sgeschichle 120 f; Gielet. La jicr- ■sonnalite juridique en droit ecclésia.sticjue. liesonders 82 ff.

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