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ordiuinyj xon Kaiser Karl dein \. \oni )ahr hat die I'urhirte auch einen hesonderen Artikel bekommen: “\\ as imd wie der heklagt durch seinen tiirspreehen bitten lassen mau'.’” lA ist kein Zufall, wenn es in der neii/.eitlieben Literatiir Ankniiptungen an das (iehet \’ater Lnser giht. Martin Luther stellte das Ciebet \Ater Lnser der I'urhitte zusammen. Jemand, der fur einen anderen Menseb bittet, folgt damit Cdiristus; der ja aucb hei seinem \ ater ftir die siindigen Menschen gebeten bat. Dort bandelt es sicb aucb um X'erzeibung. Cdiristus war, naeb der Meinung .Martin Luthers, ein “I'iirspreeber” oder “Mittler" zwiscben Menscben und Ciott. ' Ibne solcbe I'tirbitte, eine gelindere Strafe als die gesetzlicbe zti xerbängen, bezeiebnete man im sebwediseben Reebt als “ius initigans”, als Milderungsgrund, und es stand dabei dem I iofgeriebt \ (illlig frei, den Wert der I'iirbitte im \orliegenden Straffalle zu heurteilen. In einem Reebtsgutaebten torn i6. Oktober i6;n' bat das I lofgeriebt o in Abo besebrieben, wie ein nietleres (iericbt in einem Prozess zu \ertabren hat, wenn der KUiger seine Fiirbitte fiir den .Xngeklagten abgibt. ' lA beilk bier, dass der Landricbter in seinem scbriftlieben Lrteil autzeicbnen soil, ob der KUiger bei einem Lotseblag um Linderung des L rteils fiir den Schuldigen bitter oder nicbt; d.b. umeine mildere Strafe als die im (iesetz \orgescbriebene. Lin aber xollständige Ciewissbeit zu erlangen, dass die I'urbitte aus treiem Willen und obne /wang geschah, soil sie wiibrend der Sitzung des niederen (ieriebts \mrgetragen werden. I^er KUiger soli eine sebriftlicbe Ik'stiitigling seiner I'iirbitte erbalten und diese soil später an das 1 lotgeriebt gesandt werden, und zwar miigliebst torn KUiger selbst.'" Dieses S\'sGeschichte (der (deutschen Strafrechtspflege. Bancd I. Von (den Anfangen bis zur Aufkiarung. Aalen 1989. S 106. i55f.. 169. 77 Constitutio Criminalis Carolina Art. 90. 78 HÄGGLUND, B. De Homine. Människouppfattningen i äl(dre luthersk doktrin. Lund 1959. S 336. ESTBORN, s. Evangeliska svenska bönböcker under reformationstidevarvet. Lund 1929. S 287ff., 3Aof. 79 Instruktion för domare uti deras ransakningar mycket nödig ... att observera och sedan den kongliga hovrätten skriftligen att tillsända. Abo 16 oktober 1635 (Handskrift Nordin 1217 nr 19 i Uppsala universitetsbibliotek). 80 Ibid. punkt 5. cS(S

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