RS 25

tische Geistes- undWeltansicht, die sich nicht nur der Mystik öffnete, sondern verschiedenen esoterischen und sogar okkulten Dingen,194 freilich ohne eineVermengung von Glaubensgeheimnissen und Esoterik zulassen zu wollen.195 So brachte er dem Spiritismus Interesse entgegen196 und öffnete sich in medizinischer Hinsicht esoterischen Wegen wie der Magnetopathie,197 die sowohl von Ringseis198 wie von Savignys Berliner Hausarzt Dr.Wolfart praktiziert wurde.199 Mit Rücksicht auf sein jahrelanges chronisches Kopfleiden verweigerte er eine schulmedizinische Behandlung und entschied sich für die seinerzeit noch kaum etablierte Homöopathie,200 auf derenWirkung er auch die spätere, vorübergehende Heilung der Krankheit zurückführte.201 re cht swi s s e n scha f t al s j ur i st i sch e dok t r i n 68 er, Art. Erweckung. I. Erweckungsbewegung im19. Jh., in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3.Aufl., Bd. 2 (1958/86), Sp. 621-629 (623). 194 DieVersuche, Savigny die romantische Seite abzusprechen, berücksichtigen diesen Zusammenhang m.E. nicht genug.Vgl. E. Landsberg, Art. Savigny, Friedrich Karl v., in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 30 (1890), S. 425-452 (449); F. Schwarz,Was bedeutet uns Savigny heute? In:Archiv für die civilistische Praxis 161 (1962), S. 481-499 (488). 195 Brief an J. Grimm vom29.12.1817, bei Stoll, Savigny Bd. 2 (o. Fn. 23), Nr. 338, S. 241. 196 Über den Kreis, in dem das betrieben wurde, Stoll, Savigny Bd.2(o. Fn. 23), S.176 f..Vgl. das Protokoll einer spiritistisch-nekromantischen Sitzung vom10.Oktober (ohne Jahresangabe, aber frühestens 1819, denn es wird das „Erscheinen“ des erst in jenem Jahr verstorbenen Ästhetikers KarlW. F. Solger erwartet) unterTeilnahme Savignys (UB Marburg, Ms. 979/433).Vgl. M. Avenarius, Das „gaiozentrische“ Bild vom Recht der klassischen Zeit. DieWahrnehmung der Gaius-Institutionen unter dem Einfluß vonVorverständnis, zirkuläremVerstehen und Überlieferungszufall, in: ders. (Hrsg.), Hermeneutik der Quellentexte des Römischen Rechts (2008), S. 97-131 (97). 197 Die als Magnetopathie bzw. (tierischer) Magnetismus bezeichnete, maßgeblich auf Franz A.Mesmer zurückgehende Heilmethode ist heute als Mesmerismus bekannt. 198 Brief an A. v.Arnim vom20.9. 1814, bei Stoll, Savigny Bd. 2 (o. Fn. 23), Nr. 273, S. 116. 199 Stoll, Savigny Bd. 2 (o. Fn. 23), S. 176. 200 Savigny ließ sich bei dem Homöopathen Dr. Necher behandeln (Brief an J. N. Ringseis vom30.7.1828, bei Pfülf, Savigny und die Dinge in Bayern [o. Fn. 132], s. 195; vgl. ferner Stoll, Savigny Bd. 2[o. Fn. 23],S. 194sowie S. 352) und bekannte sich zum „Glauben“ an diese Heilkunde (Brief an Ch. K. v. Bunsen am7.1.1829, bei Stoll aaO., Nr. 432, S. 407). Sein homöopathisches Tagebuch (1828-32) ist in der Universitätsbibliothek Marburg erhalten (Ms. 976). 201 Brief an H. Chr. Bang vom20.12.1831, bei Stoll, Savigny Bd.2(o. Fn. 23),Nr. 460, S. 443, vgl. den Brief an J. Grimm vom5.10.1828, bei Stoll aaO. Nr. 428, S. 401 f.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=