Gesetzbuch soll eine bürgerliche Konstitution verkörpern, indem es die Fähigkeit, sogar die Neigung zeigt als “annonce d’une histoire à accomplir”, sich zu einer bürgerlichenVerfassung zu entwickeln. Und zwar durch den Prozess des gesellschaftlichen Sichvertraut-Machens, noch genauer gesagt der Familiarisierung, der von einem initiellen Projekt einer (neuen) Gesellschaft schrittweise zu einer “familiären Realität” für die neuen Generationen führt:“il y a, dès l’origine, formulé un “projet de société” dont les générations suivantes ont su faire peu à peu une “réalité familière”.14 So wie es in Gaudemet’sText heißt:Der Code Napoleon ist eine bürgerliche Konstitution, weil er nicht – nicht nur und nicht erschöpfend – ein gesetzbuch (sic: klein geschrieben) des bürgerlichen Rechts ist, wohl aber ein Gesetzbuch (groß geschrieben) der bürgerlichen Gesellschaft, mit dem Ziel, eben diese Gesellschaft zu strukturieren, sie sich selbst zu offenbaren, sie zu organisieren und zu befestigen.15 Um es auf einfachere und bessere Formulierung, sogar auf einen Slogan zu bringen: Der Code ist eine Selbstoffenbarung der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang ist es überhaupt keine Überraschung, vielmehr eine fast nicht zu vermeidende Notwendigkeit, wenn wir in einem anderen Aufsatz weiter lesen: “Et, non sans une pointe de paradoxe, on pourrait soutenir que son esprit est aujourd’hui plus jeune qu’il n’était il y a cent ans, à l’époque de la montée du marxisme. Plus personnen’annonce, en effet, la mort de la propriété privée ou celle du contrat ».16 Offenbar scheint es auch in Frankreich nicht mehr modisch zu sein, von der hartenWiderlegung Sorels gegenüber dem juristischen Kritizismus in der Art Anton Mengers Kenntnis zu p ao l o ca p p e l l i n i 120 14 So zustimmend auchYves Lequette, D’une célébration à l’autre(1904-2004), in - Le Code Civil, S. 15 Y. Gaudemet, a.a.O., S.298. :“Le Code est une constitution civile parce qu’il n’est pas – pas seulement et pas exhaustivement – un code de droit civil ,mai bien un Code de la société civile, pour structurer celle-ci, la révéler à elle–même, l’organiser et la consolider” 16 Yves Lequette, a.a.O., S.14.
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