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Zum Fortwirken von Pufendorfs Naturrechts-Lehre an den Universitäten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wahrend des 18. Jahrhunderts Von Professor Dr. Notker Hammerstein, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt amMain „So lehren vomKatheder Die Pufendorf und Feder,“ reimte Friedrich Schiller.^ Wenn das auch in satirischer Absicht geschah, bezeichnet es doch recht eigentlich die wissenschaftliche comunis opinio im Blick auf die Geschichte des Naturrechts-Denkens seit Grotius/Pufendorf bis hin zum deutschen Idealismus. DaB das 18. Jahrhundert eine hohe Zeit naturrechtlicher Lehren innerhalb der juristischen Fakultaten und an den Universitäten ganz allgemein gewesen sei, was im Heiligen Römischen Reich nicht zuletzt auf das Wirken Samuel Pufendorfs zuriickzufiihren sei, ist danach ebenfalls unstrittig.- Ich will das im folgenden nicht grundlegend in Frage stellen, aber doch in einigen Punkten —wie ich meine —notwendige Korrekturen anbringen. Denn so richtig es ist, daB dank Pufendorf —oder genauer: dank des Kurfursten Karl-Ludwig von der Pfalz —die erste Naturrechts-Kanzel an einer ^ Zitiert nach R. Stintzing, E. Landsberg, Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, Miinchen/Leipzig 1898 (Reprint Aalen 1957) III, 1, 437. ^ Um nur einige Titel zu nennen: Erik Wolf, GroBe deutsche Rechtsdenker, Tubingen 1963^, 311 ff.; ders., Das Problem der Naturrechtslehre, Karlsruhe 1964III, 134 ff.; H. Thieme, Das Naturrecht und die europäische Privatrechtsgeschichte, Basel 1954*; H. Welzel, Naturrecht und materiale Gerechtigkeit, Göttingen 1962“', 108 ff.; G. Wesenberg, Neuere deutsche Privatrechtsgeschichte, Lahr 1969*; F. Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, Göttingen 1967*, 301 ff.; bei alien — und trotz unterschiedlicher jeweiliger Gewichtung —gut auch die ältere Lit.

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