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Belrachlet man nun, auf welche Weise der ^>^^assel• des HL zii Werke gegangen ist, so enldeckt man, dass er von dem natiirlichen und seit altersher bekaimlen Fall ansging, dass der Idiemaim den Khebrecher, den er znsammen mil seiner Fran im Belle antraf, erscldug. Daraul'hin hat der Verfasser die zweit'ellos wesenllich jiingere Bestimmung, nach der die Ehel'rau das Recht besilzt, die am Khel)ruch l)eteiligte Frau zii erschlagen, in den Text eingeschoben. Xacli diesem Einschul) gelil er wieder dazn iiber, den »IIaiiptfall« zn l)ehandeln. Er I'iihrt also mil der im UL Ä b § 2 angefubrlen Bestimnumg [ok shir hon. J)(vr. i. luvl.) cvllr ha pin pom tort, welche dann durch die Redaktion des HL den Wortlaut fc/Zcr ivarpa' baj)in dra’pin erhäll. ICin wichtiges Novum, das gegeniiljer den enlsprechenden (lesetzesal)schnitten des UL, VmL und SdmL die Tendenz fiir eine weitere I-bilwicklung andeutet, besteht darin, dass der Tolschläger, falls er mil seiner Klage gegen den Toten scheitert, zum Tode verurteill werden kann. Fiir den Fall des Diebstahls lautet die im Abschnilt M 30 vorliegeiide Version des HL folgendermassen: Uber den fliehcnden Dieb. Erschlägt ein Mann eincn undorcn, dcr Diebcsgut hat, und sagen die Erben des Toten, dass er unschuldig erschlagen sei, so sollen zwöir Manner die Sache priifen. Verurteilen sic den Erschlagencn, so liege er busslos, verteidigen sie ihn, so soil er (dcr Totschläger) die gesctzliche Basse fiir den Totschlag bezahlen. \m riin/jiuf Dncpir man annan nixp piiifstolno fiv. siyhiiv arfwingiv pivs döpiv han saklösin drxpin wseriv. pad skulu XII nui'ii mita.'. fadUv pe han pam sum dra'pin an', liggi ogilder. wa'riic pc han pa gialda' atcr ma'p lagha giaddtini Uass iilmlicli wie ini UL, SdmL und \TnL die Erben des Erschlagenen die Initiative zur Klage gegen den Totschläger ergreifen sollen, geht aus dem vorliegenden Abschnitt nicbt direkt hervor, woran jedoch vermutlich dessen stark verkiirzte Form schuld sein diirfte. Eine wirkliche Differenz, die m. E. auf ein älteres Rechtsstadium hinweist, als es in den Bestimmungen der soeben zitierten Gesetze vorliegt, besteht darin, dass nicht der Totschläger freigesprochen. 84

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