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(lie als (las rechlliclie Foiileheii des Toteii bezeichnel zu werdeii ])llei,d. Es siiid also niclit die I^rhen, welche die \\‘rantw()rtuiig fiir die Scliuldeii des d'olen trai^en. sondeni der Tote selbsl, der mil seinein Eii'entuni die A’erantwoiiuni» trägt. Dies selzt ein individuelles Eigentunvsrecbl voraiis. In dieseiu Falle griiiidet sicb also die t'bereinstiininung des deiitscheii uiid skaiidiiiaviscben mittelalterlicbeii Redds binsiebllicb der liegrenzimg der Veranivvorliiiig I'iir die Sebulden des Toleii aid' eiiie parallele Entwickliing, die ihreii (iiund in einer sowobl bei den Nord- als auch Siidgermanen ben sebenden \’()rstellnng von einoin recldlichen Foiileben des Toten bat. Reld'eldts Räsonnenieid wirkt iiberzeiigend. Doeb selbst dann, wenn es sieb bei dem bier angefiihrten Exempel nicbt nm eine Parallelentwickliing, sondern mn eine iirsjiriinglicb gemeingermaniscbe Reeldsregel gebandell baben sollte, so liedeidet dies keinen Einwand gegen die Riddigkeil der von Reldeldt dargelegten metbodologiscben (iesicbtspnnkti'. Die gleichen (iesicldspunkte miissen aiicb bei einer I’ntersncbnng der Frage angewandt werden. ol) die Klage gegen den d'olen ein urspriinglieb gemeingermanisches Institut gewesen ist. Es liestebt die allgemeine Aid'fassimg, dass aucb die Klage gegen den d'ol(m ein Aiisdrnek I'iir die Vorstellimg von dem ri'cbtlicben Fortleben des Toten darstellt. 1st dies richtig. so ist also der gemeinsame ideologiscbe Aiisgangs[)iinkt gefiinden. von welcbem aus eine parallele b'nlwicklung der Klage gegen den d’oten im nord- imd siidgermaniscben Recbt erl'olgen konnie. Es sebeint mir daber, als ol) Scberers Scblussrolgeriing, dass es sicli bei der Klage gegen den Toll'll mn ein iirspriinglieh gemeingermanisebes Institnt liandelt, aus melhodologisehen (Iriinden nieht aut'reehlerhalten werden kann. Dieser Einwand sehliesst jedoch keineswegs die Miigiiehkeit ans. dass die Klage gegen den Toten ein sehr holies Alter besitzt. Wenn man ganz allgemein die Frage nach dem Alter der Klage gegen den 'roten slellt, so kaim diese Frage m. E. wegen ibrer allgemeinen Formnliernng nicbt ziil'riedenstellend beantwortet werden. Man muss sie in einer dit'l'erenzierteren Weise stellen, um wirklicb zn einem i'rncbtbaren Ergebnis gelangen zu können. Statt des Versiiches^ ganz allgemein das Alter der Klage gegen den 'Folen t'estzustellen. sollte man Spezialuntersucbungeu dariiber anstellen, wie alt die Klage gegen den 'roten in den verscbiedenen Fallen ist, in denen .sie aullritt, also z. R. bei Ebebrueh, Diebstahl, Rrandstil'tung, Ebrver19

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