RB 5

la<hing gcgen den Toteii persönlich zii richten hat, weshalb es notwendig ist, den Toteii aiis seinem Grabe heraiiszunehmen. Wenn dies richtig isl, darf es auch als wahrscheinlich gelten, dass der Tote urspriinglich auch wiihrend des Prozesses anwesend seiu sollte. Denn gemäss der Auffassiing, wonaeh der Tote, gegen welchen die Klage gerichtet wird, wegen der Vorladuiig auszugraben ist, muss schliesslich auch gett)rdert werdeu, dass er währeud des Prozesses zugegeu ist, ill dem die gegeu ihu gerichtete Klage behaudelt wird. ludesseii ist olieu gelteud gemacht ivordeu,‘° dass uach dem islaudischeu Reclit die Uuheiligkeitserkläruug eines Toteu urspriiuglich iiicht durch eineu Prozess gegeu deu Toteu erfolgte oder jedeufalls uicht erfolgeu musste, soiideru dass die Uuheiligkeitserkläruug durch deu Totschläger erfolgeu kouute, iudem dieser deu Toteu vor deu hiuzugezogeueu Zeugeu feierlich als uuheilig erklärte. Wie aus deu Sagas zii eutiiehmeu isl, wurde diese Uuheiligkeitserkläruug iu Auweseuheit des Leichuams vorgeuommeu.*^ Uuzweifelhaft ist das Motiv dafiir, dass die Zeugeu herbeigerufeu werdeu, iiiu iu Gegeuwart des Leichuams die Uuheiligkeitserkläruug auzuhöreu, hier uicht etwa die Besichtiguug der Wuudeii des Toleu t>der eiu ähuliches Verfahreu, deuu der Tote ist ja bereits begrabeii geweseu. Zusammeufasseiid lässt sich uach der hier vorgeuommeiieu Uulersuchuugeu Folgeudes sageu. Nach dem uorwegischeii Laudschaflsrecht hat sich das Thing dort versammelt, wo der Tote liegt. Wie es sich mit der Auweseuheit des Toleu uach dem lijN verhält, ist uugewiss. Im schwedischeu Recht wird iu mehrereu Fälleu direkt bestimmt, dass der Tote ziim Thing gebracht werdeu soil. Aus eiuem Fall geht jedoch deullich hervor, dass der Tote währeud des Prozesses uicht zugegeu seiu kouule. Nach dem däuischeu Recht kaiiii die Frage, ob der Tote auf dem Thiuge zugegeu war, uichl mit Gewissheit eutschieden werdeu. Das Wahrscheiulichste ist jedoch, dass der Tote uichl auf dem Thiuge auweseud war. Iliusichtlich des isläudischeu Rechtes, wie es iu der Graugaus uiedergelegt ist, kauu eiudeutig feslgestellt werdeu, dass der Tote uicht auf dem Thing zugegeu war. Doch ergibt sich staltdesseii aus deu isläudischeu Sagas, dass die an mehrereu Stelleii bezeugte Uuheiligkeitserkläruug -" .Siolu- .S. 1S7 f. -‘ Bi-ispii'li' liiorl'iir findon sifli in ilor Bjnrn.. .S. 1(>7 f. (.siolu' im.sorc' .\rt)c‘il .S. 145). iiiut in (lor Njala, .S. 1(10 f. (siolie nn.sere .\rl»eit .S. 149 1.); vt;l. I.jösv.. .S. 10. 1 la —Wdiu-n

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