RB 5

Im Fist 21 treffen wir genau die gleichen Bestimmiingen an, wie sie im SISt 19 vorliegen.®^ Es ergibt sich nur insofern eine Modifikation, als im FlSt 21 der Satz neqiie exactor . . . acciisat fehlt. Was soeben von deni SlSt gesagt worden ist, gilt also mutatis mutandis auch von deni FlSt 21. Wälirend es unsicher ist, welches Ausmass das Racherecht nach dem SISt und FlSt hat, geht aus dem RiSt 27 eindeiitig liervor, dass das Racherecht hier den Totschlag am Ehebrecher nnd auch an der ehebrecherischen Frau einschliesst Si uir cum legitima alicuius deprehenditiir et si] ita conlingerit, quod in thoro fornicacionis legitirnus aduUe[rum] uel ambofs interfecerit adhibitis secum testibus, sjatisfacionc careat ct em[end]a. Wie aus dem Text des Gesetzesahschnittes zu entnehmen ist, soil eine Art Beweisverfahren durch Zeugen vorgenommen werdeii, um lestzustellen, dass es sich uni einen straflosen Totschlag gehandelt hat. Die Worte adhibitis secum testibus gehen jedoch nicht an, oh cs sich hierhei uni einen förmlichen Prozess gegen den Toten handelt. Da jedoch das JyL einen Prozess gegen den erschlagenen Ehehrecher kennt und da das JyL innerhalh seines Geltungsbereiches ini Verhältnis zu den Stadtrechten suhsidiäre Giiltigkeit besass,”'’ ist es moglich, dass das RiSt niit seinen kurzgefassten Angaben iiher das Beweisverfahren lediglich auf das Beweisverfahren des JyL zuriickgreift. Es spricht also eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafiir, dass es sich ini RiSt uni einen Prozess gegen den erschlagenen hdiehrecher handelt. In eineni Stadirecht, nämlich im AaSkr 35, koninit ini ZusamText II, 79; Text III, 80; Text IV, 82. — luul, Byret og Retsvaesen, S. 23 ff. t'iilirt Starke Griinde dafiir an, dass der Text I des FkSt lediglich einen Eniwiirf darstellt, der nienials geltendes Recht gewesen ist, dagegen der Text II derjenige Text war, der offizielle .\nerkennung erlangte. Diese Feststellung spielt indessen liinsiclitlicli des von uns behandelten Gesetzesabschnittes keine Rolle, da hier kein Fnterschied zwischen Text I nnd II vorliegt. In dem letztgenannten Text, der aiif Diinisch abgcfasst ist, laiitet der Gesetzesal)schnitt: Af man loccr gripccn mwth andcrr inanz gift kuncc i the stath, tha'r ma minta’s vdggh i. fccccr han scaath af Inishond tha. oc two mcsttc grannie cer witnee til. han hauccr hemiel scathie. Oc icr ei witn til, then thcer scaath fiek. deice thet inieth landz logh. Text II und III, 43—45; 1443, 28. Vgl. das Stadtrecht von Roskilde, das mit den Worten schliesst: Qiie hie deficiunt aide priuilegiis ciuitatis Haffniensis ... et qiie ibi et hie deficiunt, secundum leges terre Selandie modcrentur iudicnndo\ siehe DGK III, S. 165. 115

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