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dass die Zahl der Gemeindemitglieder so abgenomnien liatte, dass ein Pfarrer gut beide Gemeinden verwalteii konnted Aber der Bischof war nicht berechtigt, irgendwelche Benefizien mit seiner Mensa episcopalis oder der Mensa communis seines Domkapitels zii vereinigen, aiich dann nicht, wenn er dazn die Zustimmimg des Domkapitels erhalten hatted Bevor der Bischof eine Unio bewerkstelligte, mnsste er, wenn es sich iim ein Patronatsverhältnis handelte, die Genehmigimg des Patroniis eingeholt habend Eine besondere Art der Pbiio war die sog. 'incorporatin', womit gemeint ist, dass ein kirchliches Amt einer kirchlichen Institution, in den meisten Fallen einem Kloster, einverleibt wirdd Man kann dabei zwei Arten von Inkorporationen imterscheiden: 'incorporatio quoad temporalia’ oder 'non pleno iure’ sowie 'incorporatio quoad temporalia et spiritualia' oder 'pleno iure’. Die erste Kategorie der Inkorporation besagt, dass ein Amt imwirtschaftlichen Sinn einem Kloster (oder einer anderen kirchlichen Institution) einverleibt wurde. Diese erhielten dann das Präsentationsrecht fiir das inkorporierte Amt,^ während der Kleriker, der das Amt verwaltete, der sog. Vikarius, ini iibrigen seine Anstellung, die 'cura animarum’, durch den Bischof empfing. Er hatte sich dafiir auch vor diesem zu verantworten, während er andererseits verpflichtet war, dem Kloster Rechenschaft iiber die Einkiinfte abzulegen.® Eine Inkorporation der zweiten Art, eine ’incorporatio pleno iure'” bedeutete ander- ' C’. 3 § 1 t^X qii 3. Die Mininialgrösse fi'ir eiiie tieiueinde win! liier niit 10 Fainilieii angegeben. - C. 2 ill Clem, de reb. eccl. iien alien. 1114. ® C. 20 X de iure patron. Ill 38. * Das Duch von Lindner, Die Lehre von der Inkorporation in ihrer geschiclitlichen Kntwicklung, ist inir leider nicht zugänglicb. ® Der Bischof musste jiriifen, ob der Betreffende die iiötige Koinpeten/. babe, inusste aber, weim dies der Fall war, den Vorgeschlagenen aimehinen. ® C. 3 § 2 X de jirivil. V 33, c. 31 X de praeb. 1115. 'Instituendos jiresbj toros ejiiscopis repraesentent, ut eis de jilebis cura respondeant, ipsis vent pro rebus temjjoralibus rationem exhibeant coinpetentein. Institutos etiam inconsultis episcojiis non audeant removere'. ‘ Der Ausdruck 'incorporatio' koinint erst seit der Mitte des 13. dh.s vor. Hinschil s a.a.D. II, S. 444 445. In den hier zitierten Dekretaleii werden die Ausdriicke 'non jileno iure pertinere’ bzw. 'pertinere jileno iure' oder 'utroque iure subiectam (scil. ecclesiam) esse’ verwendet. Wenn indessen diese Ausilriicke in Urkunden vorkommen. so darf man daraus nicht schlie38

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