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15 die Sache bereits einem Dritteii weitergegeben, so konnte der Eigentiinier sich deswegen nicht an den dritten Besitzer wenden. Das sagt der Salz, Hand wahre Hand.® Dieser Ausspnicb betril'fl »das Recht der germanischen Vorzeit«. ]2s diirfte geniigen, ihn mit deni Satz des norwegischen Gnlalingsrechles — der in das norwegisehe Landrecbt Magnus Lagab()lers aufgenommen wurde — zu vergleicben, wonach der Eigenliinier in der fraglichen Situation wählen kann, ob er sieb an den balten will, deni er die Saclie gelielien bat, oder an den Dritten, an den sie weitergegeben worden ist,*" uni zu erkennen, dass Planitz' Aussprucli niöglicberweise in bezug auf das iilteste sudgernianiscbe Reclit riclitig sein kann, dass es aber selir zweilelliaft ist, ob er I'iir das nordgernianisclie zutrift't. Planitz' Irrtuni bestelit offenbar in einer unkritiscben Ausdelinung der allgenieinen Anscliauung binsiclitlicli des Standpunktes des ältesten sudgernianiscben Reclites zur Vindikation anvertrauter Sacben. Naeli dieser Anschauung soil das Prinzip H.w.H. ini siidgernianisclien Reclit allgeniein gegolten liaben —sowolil in den sog. Volksrecliten als in den friiliesten angelsiiclisisclien Reelitsbildungen.^ Diese Ansiclit, die sicli in der kontinentaleuropiiisclien Forseliung zu Aiifang dieses Jalirhunderts lierausbildete, ist in letzter Zeit —soweit iiiir bekannt —nur von eiiieni bolUindisclien Forsclier, L. (L. Ilol’niaim, bestritten worden, der zu zeigen versuclit hat, dass das Prinzip nur ausnalimsweise ini älteren sudgeriiianiscben Reeht gegolten babe. Seine Arbeit stiess indessen aid’ so verniclitende Kritik,” dass sie bier unberiicksiclitigt bleiben kann, Man kann Planilz (.S. .‘13) billif’crweisc keincn Vorwurf daraus niachcn, das.s er in cincr gcdriiiifjlon t'bersicht sich beziiglich Einzclhciten irrefuhrend aiisgedriickt liaf — z.H. indem or das Sprichworl H.w.H., das erst iin Spiilniillelaller vorzukoinnien begann, in einc Darslellung iiber das Rocht »der ijerinanisehen Zeit« eiiifjeliihrt hat. Indessen ist seine Darstelliing der ältesten Geschiehte der I'ahrnisklage ini gerinanischen Reeht zweifellos ein beleuehtcndes Reisiiiel fur die Fragwiirdigkeit gemeingerinanischer Konstruktionen auf der (irundlage nur sudgeriiianischen Materials. \gl. Hiibner S. 43(5. " G.L. 49. ‘ .Schroder .S. 300, Rrissaud .S. 220 f., Holdsworth II S. (59 f. Siche auch Planitz, Deutsches Privatrecht, 1948 S. 123 ff. * .Siehe die Diskussion zwisehen ihni und van .\[H'ldoorn in T.v.R. 11, 1932, S. 78 ff. und 133 ff.

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