RB 3

AHSCIIMTT A DIE ALLGEMEINE PROBLEMATIK DES PRINZIPS HAND WAHRE HAND IM ÄLTESTEN GERMAN!- SCHEN RECHT Das Sprichworl Hand wahrc Hand isl, wie in der Einleilung erwähnl, in der rechlsj'eschichllichen Forschung als Dezeichnung I'iir zwei verschiedene Regelklomplexe des älleren gennanischen Hechtes verwendl worden. Der eine dieser Komplexe besagt, dass der b]igentiimer von Fahrhabe, die er einem anderen anvertraiil hal nnd die von diesein vernntrent oder I'iir eigene Schuld gepl'andel worden isl, gegen Dritle keine Vindikationsklage I'iibren kann, sondern sicb an den Verlraiiensmann zii ballen hat. Der zweile J>esagt, dass nur derV'erlrauensmann Klagreclit hal, wenn die I'ragliche Falirnis ans seinem Besitz gestohlen oder geraiibt worden isl. Ans in der Finleilnng näher dargelegten Griinden werde ich in der I’olgenden Darslellnng die Diskussion auf die mil dein ersten dieser Regelkomplexe zusammenhängenden Fragen beschränken. Mil den Ausdriieken »das Prinzip Hand wabre Hand« oder »H.w.Il.« wird bier desbalb nur der erslgenannle Regelkomplex bezeiehnet.' Die Fragen, die in ersler Linie bei einer Darslellung der Gesebiehte des Prinzips Hand walire Hand eriirtert werden miissen. Iiii Hahnien cior Hegelii, welche die Posilion eines Gliiiihigcrs I’esllogen, wenn er die Fahrnis des Schnldners ])fiindet oder pl'iinden liisst, begegnel in versetiiedenen Znsaninienhiingen die Hesliinmung, dass der liliiid)iger herechligl ist, Kigentiim in .\nspriich zu nehmen, das dein Verlrauensniann anverirant worden isl nnd dieseni bekannterniassen nichl gehört. Weder der Eigentiimer selbst nocb der \’ertrauensinann lial also die Miiglicbkeit, die Interessen des Eigentiiiners gegeniibcr dein GUiubiger zn wahrcn. Ich bezeichne ini I'olgenden derarlige l-'iille als (jiialil'izierte lI.w.II.-Kegelnngcn.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=