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150 zii erhalteii, waren die Handwerker sicherlich oil i4enötii,d. das anvertraule Gut zu verpfänden.'^’* Zahlreiche Queileii billiglen den Handwerkern auch ausdriicklich ein solches Sicherheitsrechl zu, z.H. 90 Hamburi^er Ördelbok vou 1270: »So we eneiue aminet luaue deit sin goet to makende. dlie aiuiuet luaii ne luach dhat goet nieht boghere uersetten dheiuie uor sin lon.« \’isbyer Stadtrecbt 11:7: »I)od oc eu deine auderen. wat to luakende. dal si wat dat si. dat mach he nichl dyrer vt setten. so wanne dat gheniaket is. waune he dar to lone zolde vore vntvan. Niirnberg 1290: »Kz magk avch dheiii sneiter nocb mentler noch dheinerlei hantwerkmann, der vnib Ion wiirket. dhein gnel, daz sein niht izt, sweter den cristen noch .hieden nicht hoher versetzen, denn vinb viel alz lonez er verdini bet . . .« Das Hocht des Handwerkers, das aiivcrtraiite (nil bis ziiiii Worte des verdicnlcii Arl)oilslohiics zii vorpfänden, durfle in der .\bsiclil entstanden sein, <len Kreditl>etiart' der Handwerker sicherzustcllen. Hei deni nneniwickellen Kredilwesen jener Zcit innss es nahegclegen haben, den Handwerkern ein solches Hechl einznräninen, liamit sie den Wert der geleistelen .Vrbeit als .Sicberheil fiir gewiihrlen Kredit aiisnutzen konnten. Hei wertvolleren (iegensländen und einer qualil'izierteren handwerklichen I,cistnng konnte dieser Wert betriichllich sein. Ein Waffenschinied z.Ik, der den .Vnt'trag liekam, eine Kiistung anzut'ertigen, zu welcher der Besteller das Material lieferte, oder ein Schneider, <ler Tuch zur N’erfertigung eines Kleidungsstiickes bekain, konnte an deni .\uftrag lange zu tun haben. Mit der Zeit konnte er eine bedeuteinle Forderiing an .\rlieitslohn haben, wiihrend gleichzeitig das Arbeitsstiick beträchllich irn Werte gestiegen war. .Schon zur Bestreitung der I^ebenskosten konnte er daraiif angewiesen sein, sich den Wert seiner .\rbeitsleistung fortlanfend nutzbar zu machen. Dies geschah dann durch \'erpf:indung des bearbeiteten (lutes. Erhielt er nach Fertigstellung lies .Vrbeitsstiickes keine Bezahluiig fiir die aufgewandte .\rbeit. so konnte er in eine schwierige Lage koinnien. Durch das Recht, das (iut bis ziiiii Werte des verdienten .\rbeitslohnes verpfänden oder zuriickhalten zu können. wiirde er unabluingig von der Solvenz oder Zahlungswilligkeit des Bestellers. .Siehe auch oben S. (12 f. "" Zit. nach Korlen I S. 85, bzw. Ed. Schlyter und Meyer S. 77. Weitere Beispiele bei Rothenbucher S. lO.'l ff. Dieser hat auch in siininiarischer Eorin the hier näher enlwickelten Gedankengänge gestreift. Er geht indessen nicht aiif die Bedeiitung des Verkehrs- und .Sicherheitsinteresses in dieseni Znsaininenhang ein. sondern lietrachtet das Vindikationsrecht des Eigentiiiners als eine logische Konseipienz aiis deni \’erpf:indungsrecht des Handwerkers. .Siehe Rothenbucher S. 108.

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