RB 26

157 schildert werden, wie die schwedischen Reformatoren zur Beichte und BuBe standen, welchen Raum Beichte und BuBe im schwedischen Kitchenleben der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und der ersten Jahre des 17. Jahrhunderts einnahmen und welchen Einwirkungen das Geständnis bei seiner Entwicklung im schwedischen ProzeBrecht dutch die Veränderungen der theologischen Sicht der Beichte und BuBe unterworfen wurde. Bei den schwedischen Reformatoren findet man naheliegenderweise Auffassungen der Beichte und BuBe, die in vielen Teilen mit den Auffassungen Luthers iibereinstimmen. Man findet aber auch Ahnlichkeiten zwischen z. B. Olaus Petris Auffassung der Beichte und den Lehren der Humanistenreformatoren auf dem europaischen Kontinent.- Wie Luther greift Olaus Petri die Lehre der katholischen Kirche zur BuBe an. Wie Luther weist er die Rechtfertigung der BuBe als gute Tat vor Gott und als Wiedergutmachung fiir die Siinde, satisfactio, zuriick.^ Er meint wie Luther, die Beichte sei nicht von Jesus Christus gestiftet worden.'* Jegliche Beichte sei freiwillig und solle freiwillig bleiben. Die einzig notwendige Beichte sei das persönliche Bekenntnis des Gläubigen vor Gott, und dieses Bekenntnis sei ausreichend, um Vergebung zu erhalten.® Olaus Petri meint aber auch, eine Beichte vor einem theologisch Erfahrenen könne fiir denjenigen, der ein unruhiges Gewissen habe, durchaus niitzlich sein. In Obereinstimmung mit Luther lehrt Olaus Petri, daB die Macht der Schliissel deshalb jedes Gemeindemitglied Beichtvater sein könne.® Olaus Petri fiigt allerdings hinzu, daB er die Priester fiir hierzu am besten geeignet halte. Die Macht der Schliissel finde der Gläubige streng genommen in Gottes Wort, und das geschehe sowohl in der Beichte als auch in der Predigt und dem Unterricht. Es sei Gottes Wort, das von Siinde lose oder nicht. Der Gläubige, der Gottes Wort entgegennehme, werde von der Sunde gelöst. Der Ungläubige bleibe aber der Siinde verhaftet.^ Bei Olaus Petri findet man auch die Ansicht, die Beichte, das private Gespräch, sei eine Bitte um Rat, ein Gespräch der Seelsorge.® In dieser Charakterisierung der Beichte als Gespräch der Seelsorge ähnelt Olaus Gott der ganzen Gemeinde anvertraut worden sei und von ^ Die folgende Darstellung griindet sich vor allem auf S. Ingebrand, Olavus Petri reformatoriska åskådning, 1964, S. 336—344; Ä. Andrén, Nattvardsberedelsen i reformationstidens svenska kyrkoliv. Skriftermål och fasta, 1952, S. 60—97; S. KjöllerSTRÖM, Enskilt och allmänt skriftermål i historisk belysning, 1940. 3 OPSS, III, 145, 5 ff. " OPSS, II, 380, 21 ff. ® HSH 17, S. 138; OPSS, III, 147, 23 ff., 148, 11 ff. « OPSS, I, 263, 2 ff. — III, 194, 13 ff. ^ OPSS, I, 262, 14 ff.; III, 146, 21 ff.; 194, 3 ff.; I, 263, 13 ff., 542, 32 ff., I, 262, 33 ff., I, 263, 9 f.; III, 194, 26 ff.; I, 262, 17 ff. « OPSS, III, 148, 20 ff.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=