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74 an einer klui^en \’erwaltung des königlicheii Kigentums und an dessen Bewahrnng in der Hand des Köiiigs. Olivier-Martin weisl aiich deutlich daraiif hin. dass es hier nicht nur um eine praklischwirtschaftlich bedingte Entvvicklung ging, sondern dass auch die jiirislische Theorie liir die sich ausbreilende Aul'fassiing von der I'nveriinsserlichkeit des Kroneigentiims von Hedeiitiing gewesen isf; ,.A la ineme épcKjue. les jurisles trouvent dans le droit roinain la distinction entre le doinaine du people roniain, cpii est inaliénable. el le domain privé. fiscus, qiii est a la disposition de I'emperenr. Cette distinction exisle aussi dans certains pays, en Pologne par exeniple. Elle n'existe pas dans la Erance niédiévale. Les juristes estiment cpie le domain royal doit etre assimilé an domaine du people romain et demeurer comme lui inalienable."'* Der König mosste dem doppelten Druck von seiten des Volkes ond der Juristen allmäblich nachgeben. Olivier-Martin fiihrl einige fiir sich sprechende Belege aos den Jahren 1318 und 1388 an. Besonders der aus deni Jahre 1818 verdient Beachtung. Am 22. Job dieses Jahres moss Philipp V. die allzu omfänglichen ond mit zweil'elhat'ten Begriindongen von seiner Vorgängern zom Schaden von König imd Krone gemachlen Schenkongen verschiedensler .\rl. vor allem aber in Form von unbeweglichem Eigentom. widerrol'en. Der König isl an die Massnahmen seiner \A)rgiinger nicht gebonden. Eine Revision ist slets möglich. Sie kann nicht nor vom König selber, sondern aoch von seiner Renlkammer vorgenommen werden. deren Aot'gabe es ist. des Königs gesamtes I’igentom zu schiitzen. Der König argumentierl hier von einem Prinzip her. das er oftenbar iibernommen hat imd das besagt. dass das Kroneigenlom onveriiosserlich isl ond \'eräosserungen widerrofen werden kiinnen. ohne dass man sich an Verpl'lichtongen gebonden zo I'iihlen braocht. die zovor von seiten I'riiherer Kiinige eingegangen worden sind.’ ()i,ivo:h-M.\utin. Histoirc du droit fraia:ai.s .Sit*. " Ordonnancos dos rois de France I. (5(j5 ff. .\nders ttoFFMANN, I'nveriiusserlichkeit. der die Erfiehnisse bei Ol.U lKH-M.ARTiN nielit beacbtet und tlein es unter anderein de.s\ve}ten nicht fjelingt eine riclitige Finscliiilzung der in diesein brief gescliilderten .Situation zu erreiclien. Offenl)ar liandelt es .sich uin eine Reduktion auf Grund des I’rinzi])s der rnvcräusserliclikeit ties Kronguts. Die .Massnahnien sollen sofort vom \'ogt ausgefiihrt werden. Fs liandell sii'li nielli, wic Iloi'FM.ANN zu lueinen scheint. uin eine Feststellung der Nichtig-

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