RS 15

43 in Bezug auf das sienesische Kataster von 1316 referiert, daB die normale Formel ,habet possessionem' ist, oder wenn Anselmi iiber das roveriscbe Kataster des späten 15. Jbdts. sagt, daft bier Eigentum katastariscb mit der Diktion ,ba terra' definiert ist’,'^ welcbes juristiscbe Gesicbt ist dann diesen vagen Figuren zu geben? Man mufi nur sagen, daft sie ein ökonomiscbes und nicbt juristiscbes Gesicbt baben, in demSinne, daB es sicb umFiguren bandelt, die jenseits jeder nocb so elementaren juristiscben Grammatik gedacbt und realisiert sind. Der Okonom, der katastariscbe Quellen trotz allem als ,reicbes und vertrauenswiirdiges Instrument' bezeicbnet, kann sicb mit Kenntnis der Menge der Eigentumsrente und ibrer effektiven Wabrnebmer zufrieden geben und, wenn eine sensible Persönlicbkeit auf der metbodiscben Notwendigkeit ,gut zu klären, was Eigenturn ist und was es bedeutet, dariiber zu verfugen' bestebt, ist es dennocb zu versteben, dafi er die generelle Inbaberscbaft der Giiter ,auf den realen Besitzer, vollen Eigentiimer oder Erbpäcbter, Nutzniel^er usw.' ,zum Zwecke der ökonomiscben Kenntnis<20 als befriedigend definiert, da es ibn interessiert ,nicbt so sebr die juristiscbe Figur des Eigentums, sondern die Person oder die Personengruppe, die die Eigentumsrente wabrnebmen, zu identifizieren'. Diese feblende Identifikation — feblend weil irrelevant und darumvomKatasterbeamten weder gesucbt nocb gewollt dem die Katasterquellen allzuoft grob und konfus erscbeinen. Sie punktualisieren, was vom Scbätzungsstandpunkt aus interessiert, d.b. die real genossenen Einkiinfte und die Bedingungen der Nutzung des Gutes, aber die Bescbreibung des Zugebörigkeitsgrades ist allgemein gebalten (ba/babet) und der Jurist fragt sicb ständig, obne jemals die Antwort zu finden, ob es sicb umVolleigenturn, Nutzungseigentum, Nutzniefiung, Erbpacbt, lihellum oder locatio ad longum tempus bandelt. Dies sind keine Wortspaltereien, sondern juristiscb verscbiedene Situationen mit juristiscb verscbiedenen Konsequenzen. Wenn er seinemMetier gerecbt werden will, mub der Jurist weitergeben und tiefer in die Materie eindringen. interessiert jedocb den Juristen, 7.) Aus den Eigentiimern mit Hilfe von Instrumenten der Agrargescbicbte ein Element der gescbicbtlicben Landscbaft zu macben ist also verdienstvoll, soweit man das Risiko vermeidet, in der Vielfalt der Landscbaft die Reinbeit der juristiscben Dimension zu verlieren, die weder forciert nocb eine Erfindung I. Imberciadori, II catasto senesc del 1316, in: Archivio .Vittorio Scialoja* VI (1939), S. 154. S. Anselmi, Insediamenti, agricoltura, proprieta ncl ducato roveresco: la catastazione del 1489-1490, in: Quaderni stonci 28 (1975), S. 79, Nr. 133. R. Zan^heri, Catasti e storia della proprieta terriera, Turin 1980 S. VII. M. Berengo, A proposito di proprieta fondiaria. in: Rivista storica italiana LXXXII (1970) S. 121 ff. R. Zangheri, La proprieta terriera e le origini del Risorgimento nel Bolognese, I 1789—1804, Bologna 1961, S. 80.

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