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86 war. Auch wenn dies tatsächlich unmöglich war, konnte man sich der Erfiillung des Gebots doch annähern. Offenbar hat Liebe, oder Freundschaft, einen Ursprung in den klassischen Schriften; ein Erbe von den klassischen Autoren, und meiner Meinung nach, vor allemvon Thomas von Aquin. Bei Thomas von Aquin ist der Begriff Liebe der Kern des Gemeinwesens. Die Gemeinschaft liege der Liebe zugrunde. Und daraus bekommt das positive Gesetz seinen Wert und sein Ziel. So weit Gemeinschaft reicht, reicht auch das Recht. In der damaligen Rechtsliteratur begegnen wir häufig genug der Behauptung, die Gesetzgebung Alteuropas griinde sich auf die Gebote der Liebe.-' Zu ihrer Erklarung habe ich hier einige Gesichtspunkte vorgelegt, umdie Anwendung des Liebesgebotes imStrafrecht des 17. und 18. Jahrhunderts zu beleuchten. Sjögren a.A. Band VIII (1909) S. 206” . . . och där man vill utesluta allt vad som hörer till oeconomiam et politiamcivitatis, för den orsaken skull att det kan vara ändring underkastat, behövs ej mera att införa än allenast det: vad I viljen människorna skola göra Eder, det gören I och dem; vilken lag är oföränderlig och i alla människor inplantat” (Der Richter Petter Abrahamsson an demReichstag 1734).

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