RS 12

Alfred Dufour 116 Ganz im Gegensatz dazu behandelt Blackstone mit Aufmerksamkeit ebensowohl „the natural foundations of Sovereignty“ sowie die Wesensmerkmale der Souveränitätd®® So ergibt sich seiner Meinung nach die Souveränität aus dem Gesellschaftsvertrag^®® und sie kennzeichnet sich nach seinen Worten als „eine höchste, unwiderstehliche, absolute und uniiberpriifbare Gewalt“: „There is and must be“ schrelbt Blackstone, „a supreme, irresistible, absolute, uncontrolled authority, in which the jura summi imperii or the rights of sovereignity, reside “ i®' Die letzte Erklärung scheint uns auf Pufendorfs gebrauchliche Ausdriicke hinzuweisen und dadurch einen gewissen Einfluss seiner Souveränitätslehre spiirbar zu machen, Wenn wir uns jetzt endlich mit dem Umfang der Souveränität beschäftigen, so miissen wir ebenfalls feststellen, dass Pufendorf in erster Linie, wenn nicht ausschliesslich, die Literatur französischer Sprache beeinflusst hat. Sei es der Unterschied zwischen beschränkter und unbeschränkter Souveränität, die Unterordnung der Kirche unter den Staat oder die enge Begrenzung des Widerstandrechts, so finden diese Lehrsätze im Laufe des 18. Jahrhunderts einen breiten Widerhall bei den verschiedensten Rechtsund Sozialphilosophen des französischen Kulturraums. So iibernimmt Burlamaqui wieder fast wörtlich in seinen „Principes du Droit Politique" einerseits den Unterschied zwischen „SoHverainete ahsolue'' und „Souveraineté limitée“^^^, andererseits die Ausdehnung der Herrschaftsrechte bis zur Unterordnung der Kirche unter den Staat.^®® Das gleiche gilt fur Vattel in den Kapiteln seines „Droit des Gens" „D« Souverain, de ses Obligations et de ses Droits'" und „De la Piété et de la Religion" wobei er sich hier auf die Unteilbarkeit der Souveränität beruft und Pufendorfs Aussagen wörtlich iibernimmt: „Il n'est qu'un Pouvoir Supreme dans VEtat; les fonctions des subalternes varient suivant leur objet: Ecclésiastiques, Magistrats, Commandants de troupes, tous sont des officiers de la République —chacun dans son Departement." Vgl. W. Blackstone, Op.cit., loc.cit. (71). lo® Ibid. Vgl. Op.cit., S. 49. Vgl. J. J. Burlamaqui, Op.cit. (77), t.I, P.I, Ch.VII, §§ XVI ff. und §§XXVII ff., S. 67 ff. und S. 72 ff. Vgl. J. J. Burlamaqui, Op.cit. t.III, P.III, Ch.III: Du Pouvoir Souverain en matiere de Religion, S. 230 ff. 1»» Vgl. E. de Vattel, Op.cit. (78), L.I. Ch.IV, ed.cit. Bd. 1, S. 39 ff. 1“ Vgl. Op.cit., L.I, Ch.XII, ed.cit. Bd. 1, S. 116 ff. 112 Ygi Opxit., L.I, Ch.XII, § 141, Bd. 1, S. 131; slehe Pufendorf, Op.cit. (28), VII/ IV/§ 11. 105 107 108 109

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=