RB 5

klagt Porkell Glumr wegen des an seinem Sohiie begangenen Totschlags, während Glumr seinerseits gegen den Erschlagenen Klage wegen Diebstahls erhebt, wobei er im Zusammenbang mit der Vorladung des Toten die Leiche des Sigmundr wieder hervorgräbt.®' Dass Glumr seine Klage gewinnt, findet wohl —abgesehen von der Tatsache, dass er eine mehr oder weniger gute Sache vertritt —seine Erklärung in den Worten der Saga: ok veittu peir frcendr hdnum svd, at Sigmundr féll liheilagr (und die Verwandten standen ihmbei, sodass Sigmundr unheilig erklärt wurde). Ein weiterer Fall (beabsichtigter) Unheiligkeitsklage findet sich in der Gluma 22, 40. Hier wird berichtet, wie Arngrimr seinen Vetter Steinolfr erschlägt, weil er annimmt, dass dieser die Ehefrau des Arngrimr verfiihrt babe. Glumr erhebt nun als Verwandter des Steinolfr Klage wegen Totschlags. Die angeklagte Partei wird nun dazu angestachelt, den Erschlagenen deswegen unheilig erklären zu lassen, weil er die Ehefrau des Arngrimr verfiihrt hat.®® Die Klage auf Unheiligkeit kommt jedoch nicht zustande, da Glumr dieses Unternehmen mit Waffengewalt verhindert. Bei einem späteren Vergleich wird fiir den erschlagenen Steinolfr Busse gezahlt (23,99). In der Ljosv., S. 10 [3, 12] findet sich ein ausserst interessanter Fall der Klage gegen den Toten. Solmundr ist zu einer dreijährigen Landesverweisung verurteilt worden. Er kehrt jedoch vor Ablauf dieser Zeit nach Island zuriick und wird von HQskuld erschlagen. Zusammen mit seinen Briidern erklärt HQskuld den erschlagenen Solmundr eine gewisse Zeit nach dem Totschlag als unheilig.'® Die Verwandten des SQlmundr erheben nun Klage wegen Totschlags. Der Prozess schliesst jedoch mit einem Vergleich, wobei SQlmundr als unheilig erklärt wird (S. 15).'^ En med xggjun pa bjo Porarinn Porisson mål til alpingiss d hendr Glumi um vig Sigmundar. En Glumr bjo mål til å hendr Porkatli ... ok annat bjö hann å hönd Sigmundi, ok stefndi hånum um stuld, ok kvaz hann drepit hafa å eign sinni; ok stefnir hånum til öhelgi, er hann féll å hans eign, ok grof Sigmund upp. Vgl. hierzu die Aussage des Glumr auf dem Thinge (9,61): ... pvi nt Sigmund drap ek å minu fé; ok ådr ek rida til pings, stefnda ek hånum til öhelgi. ... ok eggjar Porvaldr krökr at rida til Uppsala ok stefna Steinölfi til öhelgi. Zum Alter der Ljosv. vgl. ausser unseren obigen Ausfuhrungen Isl. Fornr. 68 X, S. XLVIff. ’® En peir broedr våru allir saman ok öhelgudu Sglmund. Sglmundr fell öhelgr. 146

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=