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sie die Erlaubnis der Kirchspielleute eingeholt hatten. War das geschehen, so bestimmt VgL II und IV, dass sie der Kirche soviel zuriickerstatten sollten, als sie aiisgeliehen hatten, nnd dann von ihren Schuldnern das Geliehene wieder einfordern sollten. Die Exzerpte des Lydekinns (VgL 111:31) und eine sehr spate Handschrift des Kirchenabschnittes von VgL II fiigen hier eine Vorschrift hinzu, dass das Kirchspiel fiir die Darlehen, die es einstiminig bewilligt hat, verantwortlich sei.^ Kirchenvertreter werden in den Rechten melirfach genannt. Die gevvöhnlichste Bezeichnung fiir sie ist 'kirkiuvaerianda'. Gemäss der Bedeutnng des Wortes hatten sie vor allemvor Gericht als Verteidiger der Pfarrkirche aufzntreten.- In VgL I, II nnd III sowie in SmL kommt die Bezeichnung 'kirkiudrotna’ =»Kirchenherren» zur Anwendung.^ In VgL II kommt jedoch auch der Terminus 'kirkiuvaerianda’ vor.^ In OgL werden sie 'kirkiugömara’ genannt, die nach dem Sinne des Wortes das Eigentum der Kirche in Verwahrung zu halten hatten.^ An einer anderen Stelle desselben Rechtes wird auch von 'J)e sum kirkiu fä göma’, »denen, die das Eigentiim der Kirche verwahren» und von 'J)e sum kirkiu fä rajia i sockninne’ »von denen, die iiber das Eigentum der Kirche im Kirchspiel schalten,» gesprochen.® VgL IV verwendet die Bezeichnung 'tutores ecclesie’.' Uber die Aufgabe der Kirchenvertreter geben uns jedoch die Rechte —iiber das oben Erwähnte hinaus —nur wenig unmittelbare Aufschliisse. So hatten sie nach mehreren Rechten die Banlast der Gemeindemitglieder gelt end zu machen.® Nach SdniL oblag es den Kirchenvertretern, auf Aufforderung des Gemeindepfarrers ' Diese Vorschrift hat Sclilyter in den oben wiedergegebenen Text von VgL II Kk 65 aufgenonimen, da sie wahrscheinlich urspriinglich in demselben ge.standen hat, aber sjjäter infolge einer Haplographie iibersprungen wurde. - VgL II Kk 65. VL Kk 1 § 2, 6 § 6, 14 Pr., Abschnitt vomKönig 10 § 9. SdmL Kk 1 § 1, 3, 4 § 4, Add. 12. VmL Kk 1 § 1, 5 § 4, 13 Pr. HL Kk 1 !j 2, 6 § 3. VgL I Kk 10 Pr. VgL II Kk 65. VgL III 92. SmL Kk 5 § 3. - VgL II Kk 65. 5 OgL Kk 3 § 1, 8 § 1. « OgL Kk 21. ’ VgL IV 21: 81, 82. ** VgL HI 92. VL Kk 1 § 2. SdmL Kk 1 § 1. VmL Kk 1 § 1. HL Kk 1 § 2. 192

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