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20 I'ermanische Rechl beherrscht haben und den Salz H.w.H. erklären soli, aiidere (z.B. Benckerl) weisen aid’ den primitiven, leehniseh unvollkoininenen ('diarakler des iiltesten Rechtes bin, wieder andere (z.B. Meisler) linden die Erklännii» darin, dass das alle (lerinanenrecht keinen Eigentuinsschulz an sich kannle, sondern nnr einen Besitzschntz. Es isl auch —von Hensler —geltend geinacht worden, dass der iiberwiej'end stral'prozessiiale Cbarakter des idlesten germanischen Prozesses die Enlvvicklung einer Klage aid' Riickerstattiing von freiwillig veräiisserter Habe aiisschloss.'"" In wesentlichem Einklang mil Meislers nnd Henslers Erkliiriingen sleht die Darslellnng van Apeldoorns, der sich zidetzt aiisI'iihrlich znr Frage geäusserl hat. Er ret'eriert: »Midler-Erzbacb iind Meister haben, znr Erklärung der Xichtverfolgbarheit beweglicher Giiter bei I'reiwilligem Besilzverlnst, aid' die Tatsache hingewiesen, dass das allgermanische Rechl keinen Schidz des dinglichen Rechtes als solchen kenne. sondern nur des dinglichen Rechfes, das in der Gewere ziiin Ansdrnck koniml. Nicht dein Eigentiiiner koinint ein Klagerecht zii, sondern niir jenein, dessen Gewere gebrochen wnrde.« Van Apeldoorn fiigl hinzu: »Diese Tatsache ist wirklich nicht in Abrede zii stellen. Sie gilt nicht niir I'iir das gerinanische Recht, sondern anch t'iir andere primitive Rechle. Klagen, die aid' das ahslrakte dingliche Rechl geslidzt sind. koinmen erst in einein spideren Sladiinn der Rechtsentwickliing vor. Damit ist der FrSiehe Kenckcrls Darslcllung sowie seine Referate imd Krilik t'riiherer \’erff. S. 146 ft. \'gl. van Apelcloorn .S. 161 ff. Ein zu.saniinenfassender .\usdruck des .Standpnnktes der deutsclien Forschiini' in der Fragc, weshalb die Anefangsklafje niehl bei freiAvillif» ausgebiindigtein Gut anbiingig geinaebt werden konnte, findel sicb bei Rrunner, S. 668, wo es beissi: scblagung geliebener und anvertrauler Saclien war deiu Hesebiidigten die .\nefangsklage versagt. Er konnte sicb dann nicbt an den dritten Resilzer. sondern nur an die untreue Hand ballcn, aucb an diese nicbt in der Form des Anefangs. Der Grund der Bescliränkung liegt darin, dass der Scliub die Sacbe an den Kbiger zuriickgeleitet batte, aucli der Tiiler nicbt erst gesucbt zu werden braucbte und seine Tat niclit unter die deidscbrecbtlicbcn Regriffe von Raid) und l)iel)slabl fiel. Hatle also der Rescbiidigte selbst die .Sacbe aus seiner Hand gegeben, so war ein \ erfabren nicbt am Platze, welcbes, wie der .\nel'ang, durcb Verfolgung dcr abbanden gekommencn .Sacbe den Die!) Oder Räuber zu finden l)ezweckte.« Rei Filter-

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