RB 26

65 die Einfiihrung des Geschworenenprozesses bilden die Grundlage der oben aufgestellten Annahme, daB Birger Jarl möglicherweise auch im Västgötarecht das Geschworenenverfahren an die Stelle einer friiheren Eisenprobe gesetzt hat. Birger Jarls Verbindungen zu Västergötland und sein EinfluB dort diirften gut gewesen sein. Sein älterer Bruder Eskil wird in den Quellen als einer der bedeutendsten Lagmän Västergötlands genannt.^^ Lagman Eskil war allerdings schon lange tot, als der päpstliche Legat Schweden besuchte und das Provinzialkonzil in Skänninge abhielt. —Jedenfalls ist die Feststellung von groBem Interesse, daB in Dänemark und zumindest in bestimmten Gebieten Schwedens das Verfahren der Eisenprobe als Beweismittel durch einen GeschworenenprozeB typisch inquisitorischer Prägung ersetzt wurde. Ein weiteres Beispiel fiir diese Entwicklung bietet das Helsingelag. Im Erbrechtsteil wird erwähnt, die Eisenprobe sei nach der Abschaffung durch Magnus Ladulås und Birger Magnusson wieder in Gebranch gekommen. Nach ihrem erneuten Verbot durch die Vormundschaftsregierung Magnus Erikssons wurde ein Gericht mit zwölf Geschworenen wieder eingefiihrt, das in jenen Sachen entschied, in denen sie vorher zur Anwendung gekommen war."^ Das östgötalag weist zwar die deutlichsten Ähnlichkeiten mit demkanonischen Recht hinsichtlich des Geständnisses auf; aber auch die iibrigen Landschaftsrechte enthalten gewisse sehr interessante Bestimmungen, die dem kanonischen Recht ähneln. Das Upplandslagenthält z. B. entsprechende Anklänge in der Hervorhebung des Geständnisses als vollwertiges und wichtigstes Beweismittel in seinem Strafrechtsteil; dort heiBt es: kombaer inan til pinx oc gangaer wip sak sinni. pe han a döp fore liutae. pa skulu tolff maen witae. hivat han wip pe sak aellr aei. pe tolff a laensman naempnae. ae hwat sak paet helzt aer. paer man hawaer wip gangit ok gangaer a liff manz. pa swaerin pe tolff maen. at han wip pe giaerning gik. fyrr aen dombaer a han gangi."^^ Man wird diese Vorschrift mit Carlquist mit dem Ausgangspunkt von einem Zusatz zu dieser Stelle in bestimmten Handschriften von Magnus Erikssons Stadtrecht auslegen mussen, der lautet: . . . tha skulu thet siaex maen witha hwat han gik widher the sama sak aeller ey the siaex egher borghamaestarane naempna ok hwat sak thet haelzth aer sum han haffuer widher gangith ok ganger a liiff manz fore thy wil nokor ther a thala tha aer withne til ath han tolika gerningaer kaendis?"^ —Die ausersehenen Geschworenen sollten Zeugnis dariiber ablegen und bestätigen können, daB der zu Bestrafende wirklich seine Tat Holmbäck—Wessén, SLL, VgL, Einleitung S. XIX. HL, Ä 16 pr. — Siehe hierzu R. Hemmer, Hälsingelagens upplysningar om järnbörden, 1951. ■» UL, M 17. ScHLYTER, MESt, S. 339 f., FuBnote 37; Carlquist, Studier, S. 86 f., 134 f. d - Inger

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