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186 Quittungen, Kaufverträgen, Schuldverschreibungen, Schenkungsverträgen, Testamenten usw. erwähnt werden. Dasselbe gilt fiir das 16. Jahrhundert. Entsprechende Hinweise findet man natiirlich besonders oft in den Quellen zur Rechtsprechung der Ratsgerichte in den gröBeren Städten. Hier fällt auf, daB man die Echtheit und den Wert derartiger privater Urkunden auBerordentlich genau untersuchte.^® Es konnte vorkommen, daB der angebliche Aussteller der Urkunde persönlich vorgeladen wurde, ummöglichst seine eigene Schrift zu identifizieren. In solchen Fällen wurde die Identifizierung der Urkunde natiirlich als miindlich vor Gericht abgegebenes Geständnis gewiirdigt.-® Erstaunlich ist, daB man auch privaten Rechnungsunterlagen und Handelsbiichern hohen Wert zuzumessen bereit war. In diesem Zusammenhang muB auch eine Bemerkung zum schriftlichen Beweis erwähnt werden, die sich in den Richterregeln vom Beginn des 17. Jahrhunderts findet. In Punkt 13 wird u. a. gesagt: Kommer någon fram för sittandhe rätt med copier (och affskriffter) på någre ährender, så gifz them, ingen ivitzordh, uthan hufwudbreefwet kommer fram (medh). Breef, som skrapadhe och raderadhe äre på mistänchte rum i brefwet eller förseglingarne, finnas icke rättfärdiga; the hafwa och ingen beständig krafft.-^ 3. Geständnis ohne Zwayig Wie im Spätmittelalter hob man im 16. Jahrhundert und zu Beginn des 17. Jahrhunderts hervor, daB Geständnisse freiwillig abgegeben sein miiBten. Dies ergib sich u. a. aus Gerichtsprotokollen, in denen häufig festgehalten ist, daB ein Geständnis ohne Einwirkung von Zwangsmitteln, völlig freiwillig, abgegeben worden sei.-- Gegen Ende dieser Zeit findet Z. B. HSH, 29, S. 152 f. (Gustaf I:s regementsråd 1542). (Hier 1st B. Karlssons Bemerkung in seinem Aufsatz iiber den Regimentsrat, S. 124, zu beachten, daB versucht worden ist, durch die ProzeBregeln fiir den Regimentsrat in Västergötland Schriftlichkeit und Formalismus nach deutschem Vorbild in den schwedischen ProzeB einzufiihren); Edling, Uppländska konungsdomar, S. 127 ff. (22. August 1582); STB, NF 1, S. 251 (3. Oktober 1547); STB, 5, S. 65 (20. August 1515); STB från 1592, I, S. 245 (12. August 1594); STB från 1592, II, S. 150 (13. August 1597); STB, 4, S. 131 f. (31. August 1506); STB 1524—29, S. 13; Edlng, Upplands lagmansdombok, S. 51 f.; Nya Lödöse TB, S. 10 ff. (4. Januar 1587). 20 Z. B. STB, 5, S. 65 (20. August 1515). 2* Domareregler, S. 51. 22 STB, passim. — Auch in den Urteilsbiichern aus Västergötland der Jahre 1608 bis 1614 findet man mehrfach Protokollvermerke, das Geständnis werde onödd och otvungen oder frivilligen abgelegt. Z. B. Kinds härads dombok, GLA, A I a: 1, 14. Juli 1608 (zweimal), 2. Oktober 1608, 1. Juni 1609, 16. Oktober 1609, 18. Oktober 1610; Ballebygds härads dombok, GLA, A Ia:l, 13. Juni 1609, 19. November 1610; Gåsenne härads dombok, GLA, A I a: 1, 4. Juni 1610, 12. November 1610; Vartofta härads dombok, GLA, A I a: 1, 26. Juni 1610; Kållands härads dombok, GLA, A I a: 1, 31. August 1609, 10. Mai 1613; Viste härads dombok, GLA, A I a: 1, 1. Juli 1614, 20. Juli 1614.

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