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Kap. 4. Das Geständnis im schwedischen Prozessrecht vomBeginn des l6.Jahrhunderts bis zur Einrichtung des Svea Hofgerichts imJahre I6l4 In diesemKapitel wollen wir uns wieder der Entwicklung des Geständnisses imschwedischen ProzeBrecht zuwenden und zu ermitteln versuchen, welche Faktoren die Entwicklung in den ersten Jahrhunderten der Neuzeit bestimmt haben, Zumindest fiir den Beginn dieser Periode wird man natiirlich eine Fortsetzung der spätmittelalterllchen Tendenzen erwarten können, d. h. eine Mischung von einheimischem und römisch-kanonischem Recht unter gleichzeitiger Verstärkung des Einflusses seitens des späten römischkanonischen und des deutsch-römischen Rechts. Eine neu auftretende Frage gilt fiir diese Zeit eventuellen Einwirkungen der lutherschen Reformation in Schweden auf Bedeutung und Stellung des Geständnisses imschwedischen ProzeBrecht. Zum Problem der Rezeption fremden Rechts in Schweden während dieser Zeit hat schon die friihere Lehre ^ die offenbaren Einfliisse des römischen, des römisch-kanonischen und des deutsch-römischen Rechts beschrieben, die in der Literatur des 16. Jahrhunderts —vor allem in den Olaus Petri zugeschriebenen Richterregeln und in dem ihmgleichfalls zugeschriebenen Kommentar zum Stadtrecht — und in bestimmten Gesetzen und Verordnungen erkennbar werden. In vielen Fällen ist die Identi- ‘ Z. B. E. Carlquist, Studier i den äldre svenska bevisrättens utveckling med särskild hänsyn till institutet erkännande, 1918, Kap. 18; Å. Holmbäck, Våra domarregler, 1928; H. Munktell, Tortyren i svensk rättshistoria, 1940, S. 110 ff.; J. Kreuger, Försök att framställa den svenska kriminalprocessens utveckling från medlet af det femtonde till slutet af det sjuttonde århundradet, 1884, S. 128 ff.; J. E. Almquist, Domareregler från den yngre landslagens tid, 1951; J. E. Almquist, Tvenne förut otryckta juridiska skrifter av Olaus Petri, 1937; G. Schmidt, Die Richterregeln des Olavus Petri, 1966, passim.

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