RB 26

113 Worte des Ritters Erik Turesson (Bielke) vor Gericht an seinen Schreiber Olof, als dieser angeklagt war, sich an Erik Turessons Frau vergangen zu haben: Oleff, stath her nw strax och giff tik dieffuolen j woldh med liff och siel ewynnelige, om thu ecke swa giort haffuer, antinge budit myn hustrv thette forme eller gangit henne swa falskelige effter.^^ Schreiber Olof versuchte sich herauszureden, aber einige Tage sparer wurde erneut in dieser Sache verhandelt. Diesmal lag der zerrissene und zerfetzte Giirtel von Erik Turessons Frau dem Gericht vor. Olof versuchte wiederum, der Anklage zu entgehen, diesmal indem er friiher gemachte Angaben leugnete. Erik Turesson sagte daraufhin u. a. folgendes: Gudh han schal kenne, ath ware jach ey retter i mynne erinde och han sacher i sin onszka, ath han swa tilbudit hade i sin troo och tienist, tha badh Erich til Gud swa segiende, ath Gud alzmechtik, som mych ok alia werllinne scafft haffuer och rader offuer hymmerike, jorderiche och heluite^ lathe jn koma och jnfore swa manga dyeffla j mich, om jach pa tich orettelege pa lywger, ok medh samma ordh sade han til Oleff scriffuere: Swer och thu swa dan en edh. Tha thagade han och tigde stulle, och ther medh badh han nada sich lyffueth.^^- Fiir diesen Zusammenhang machte sich die theokratische Weltanschauung auch darin geltend, daC man alle Eide vor Gericht mit der Hand auf der Bibel, dem Kreuz oder Reliquien unter Anrufung der Hilfe Gottes ablegte. H. Kirchenrecht und Rechtspraxis Ein typisches Beispiel fiir das kanonisch-rechtliche Verständnis des Geständnisses und des notorium-Begriifs findet man in einer Resolution der Provinzialsynode von Arboga auf Beschwerden der Domkapitel von 1417. Dort heiBt es u. a., daC Priester nicht fiir eine Tat festgenommen werden sollten, die ihnen nicht gesetzesgemäB nachgewiesen war, die sie nicht gestanden hatten und die auch nicht so allgemein bekannt war, daB sie nicht länger geheimgehalten werden konnte.^^ Wie wir sehen, werden hier drei Umstände aufgezählt, die nach mittelalterlichem römisch-kanonischem Recht eine Tat notorisch machen konnten: Oberfiihrung, eigenes Gehan sant sägie skulle om then pygan han hijt jn j byn förde, som han for Gudj antsware Welle. The kendes han thet, ath . . . (STB, II, S. 235). STB, III, S. 11 f. (7. Juni 1492). STB, III, S. 13. —Zu beachten wäre auch der Brief vom 6. Februar 1361 (DS 6422) zu einem Vergleich iiber eine Windmiihrle, in dem der Teufel als Urheber, Sähmann, der Streitigkeiten bezeichnet wird. J. Gummerus, Synodalstatuter och andra kyrkorättsliga aktstycken från den svenska medeltidskyrkan, 1902, S. 32. — „Item quod clerici non caperentur pro crimine, de quo non sint legitime conuicti nec confessi vel ita publice, quod diusius celari non potest.^'' 8 - Inger

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