RSK 6

gewählte Kriteriumzumiiidesr bei L. C'asso nicht funktioniert. Meiuer Meinung nach kaiin man jemanden, der seine juristisehe Aushildung an den Lni\ ersirären in 1 leidelberg und in Berlin erwnrben hat, bildungsmäbig und (reebts)kulturell kaumttir “einen russisebenjuristen” halten. Das Problemder Kennzeicbnung besehränkt sich weder aut den zu behandelnden /eitabsebnitt, noch aut die Rechtswissensebatt. /.. B. ist bei der I'orscbung iiber die (leschichte der juristenfakidtät der L'ni\ ersität 'Partu der Republik ICstland (1920-1940) bis heute in erster Linie der nationale .Vspekt unterstrichen worden, indembetont wird, dass b Lluots, X. Maim und .\. Piip die ersten estniseben Protessoren tiir Rechtswissensebatt vvaren. Zu ihren kihren ist im I lauptgebäude der Lni\ ersitiit auch eine (iedenktatel mit entsprechender Inschritt errichtet worden. Dabei ist nicht beachtet worden, dass sie zu Wissenschattlern und Persönlichkeiten gerade an den Uni\ ersitäten in Moskau und St. Petersburg geworden sind. L nsere Forscher haben weder ihren I.ehrern noch ihrer schulischen Zugehörigkeit .\utmerksamkeit gewidmet. Oder waren diese drei Nor ihren BeruFung nach ’Fartu tatsächlich xöllig \on der tibrigen Welt abgeschnittene lAemiten.' Ich will nicht bestreiten, dass L. CAtsso später tatsächlich ein russischer jurist griechisch-rumänischer .Vbstammung w ird, wobei “russisch” eindeutig die kulturelle Zugehörigkeit, seine Zugehörigkeit zu einer russischen rechtsw issenschattlichen Schule bezeichnen w iirde, aber .\nFang der i89oer jahre ist eine solche Behauptung ottensichtlich iibertrieben. Lnd hat er iiberhaupt den Abstand zur russischen Wissenschatt jemals \ollständig tiberwunden.- Bei der C'harakterisierung der Fätigkeit \on L. C'asso als .Minister tiir \ olksautVlärimg ist behauptet worden, dass er eine tiir Russland \’(’)llig tremde Person war und blieb, die keine Beziehungen zu den russischen akademischen d'raditionen hatte."' \or diesem llintergrund ist auttallend, dass F. C'asso in den uS9oerjahren zweitellos ein 18 Entsiklopeditscheskii Slovar.A. i. i.granat, Moskau. 1915. T. 23. kabanel - kautskii, s, 597. ^20

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