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nianiics gotjciuihcr dcni Bauer, sondern zeigt ganz eindourig das (ictahrelungsgetuhl dcs Adels. Aheniials ini Konte.xr der zu hetiirehreiiden oder zu erwarteren (jeriehrsrefdnii sprichr er u.a. \ ()ii deni “l-l licstrolion, deni Reelire dor Rieliterwalil cine flir das Dciitschthum woiiK'iglieh crstickcndc kotikiirnuz. dcs cbstniscbcn andIcttiscbcn Masscu zu gehen.”'’’ I'.s war aher allerdings sehon die /eir, wo die estniselie und lettisehe ‘narionale lirweekung’ sieh in \ollen (iang setzte. In der /eir der .\htassungdes Srändereelits har nian den Bauernsrand fiir so weirgehende Anspriiehe gar niehr tiir tahig gehalren. ICs gab aher durehaus noeh eine 15e\ ölkerungsgruppe \'on einer alliniihlieh zunehinenden .\nzahl, die inindesrens xon einzelnen Mirgliedern der halrischen Rirrerschatren sehon xor den hS^oer-jaliren als gefdhrlieh herraehrer wurde. Ms waren die Russen, sei es von adliger oder niehradliger 1 lerkuntr. Sehon iin jahre i(S^6 (iin Konrexr des Anspruehs der Biirger xon Riga aut das Kaufreehr der Rirrergiirer) sehrieh der li\ Hindisehe Landrar .\ugusr xon Löx is ot Menar in sein ragehueh: “[..•I es wertlen \ ielleielit heiile jse. Ixittersehatt iind die Stadr Riga] xerletzt, iiiul lieiiie uetien /.ii (ii uiule, und ineinaiul ward ilie I'reude daxon liaben, als der riissiselie .\del uiul liiirger, der diireh iliese innere /.wistigkeiteii, in denen sieh die Kraft unserer imgluekseligen I’rox inzen zers]ilitterr, erst die selixvaelieii Stellen kennenlernt, an welehen das (jehäude aller Rrix ilegien, sowolil tier Stadt als des Landes, angegritten werden können.”^'^ 62 w. V. BOCK, Wesentliche Verschiedenheit der Bedeutung, Wirkung und Tragweite gleichnamiger Factore des öffentlichen Lebens in PreuBen und in den deutschen Ostseeprovinzen Rufilands. Berlin 1868, S. 26. Die Hervorhebungen sind von Bock. 63 Noch im Jahre 1865 sprach der anonyme Verfasser im Klartext iiber die liblichen Befurchtungen bezLiglich der Beteiligung des Bauernstandes bei der Richterwahl: "Aber, könnte man uns einwenden, zugeben daB wir dem Bauer principiell das Mitwahlen nicht versagen kbnnen, ist nicht jedes politische Recht - zumal ein von Person des Souverains auf die Stände iibertragenes Hoheitsrecht - zugleich eine politische Pflicht? Diirfen wir aber politische Pfiichten Personen zuertheilen, die wir fur vollstandig unfähig halten mussen dieselben auszuiiben. Warden wir, indem wir logisch correct [wegen der numerischen Uberzahl des Bauernstandes, der nach der Bauernbefreiung ebenfalls ein freier Stand war und nach der geplanten Gerichtsreform die Gerichte im Lande nicht mehr standische, sondern aitgemeinen sein sollten - M.L.] handeln, nicht dennoch politisch strafbar erscheinen, wenn wir die Schicksale der Landesjustiz den Händen des ungebildeten, Verfiihrungen und Corruptionen nur zu leicht zugänglichen Haufens anvertrauten.” Anonymos (Fn. 60), S. 237. 64 R. staLl V. HOLSTEIN, Die Kodifizierung des baltischen Provinzialrechts. - Baltische Monatsschrift, 29 s-

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