RSK 6

/Al nuissoii. Dicsc L hcr/cugune schien nuch ini ly. und triilien 20. lahrluindc'rr schon unausrotrhar, ohwohl der Kanipt oegen das Reperitorweson in dieser /eit mit iiiigleich gn'W.W'rer Konseejuenz getiihrt wurde als heiire; Reisc\ erhote flir auswärritie Reterendare nacli Berlin, wegen deni dorrigen Sitz der zentralen Priitiineskonimission Rreii- (,Wmis Re}ietiror-l loehburg, waren sclion Mitte des ly. Jahrhunderts Standard’". Der .\tissehkiss der l ITirer pri\ ater Repetitoren \on der Benutzung der tini\ ersitären Bildiotheken iind der Promotion wtirde noeh iim lyio ernsthalt diskiitiert und zumindest xon der l lallenser 1'akulrät betiirwortet". Rudolf \. Iherinu heschrieh das der Repetitorhen igkeir \ ieler Studenten zugrunde liegende Dilemma i(S62 mit den anschauliehen Worten: “Nersetzen Sie sich in die Lage eines Kandidaten, der schwerbeladen mit Kenntnissen des Weges kommt, und der ietzt \or einer aus Praktikern besetzten ILxamenskommission halt machen muf.v kir fiilirt die sebeinsten Saehen mit sieh; \ersteinerungen aus den ältesten /eiten der römischen Reehtsgeschichte... und das .Mlerneueste an babnbrechenden lAudeckungen, scharfsinnigen rheorien und kiihnen I Ivpothesen, was zu haben ist. Aber was hiltt ihmdas bei dem Praktiker.^ Der hat tiir diese Dinge in der Regel ebensowenig Interesse und Nerständnis, wie ein gewöhnlieher /ollbeamter tiir die kostbarsten Kristalle, Nersteinerungen und anatomisehen Präparate”'-. .\us diesen Xiiten der ILxamenskandidaren sollte allerdings nieht ohne weiteres aut eine intensixe Priitung des (geltenden) Landesrechts in den iuristischen Staatsexamen geschlossen werden. \ ielmehr herrschte auch hier lange /eit so unangefbehten tias Riimisehe Reeht, dass nach dem Cdironisten des Berliner Kammergeriehts I loitze ein unbetangener Beobaehter den lAndruck haben musste, “als w iirde hier ein ILxamen zur riimisehen Kaiserzeit rekonstruiert und bew iirben sich die Priitlinge um eine Stelle in Bv'zanz 10 Allgemeine Verfugungen vom 1.8.1840, preuR. )MBI 1840, S. 270, und 9.4.1846, preufi. )MBI 1846, S. 79 f. 11 Vgl. den Bericht der Berliner Juristischen Fakultät vom 11.5.1920, D)Z 1920, Sp. 476. 12 RUDOLF V. IHERING, Scherz und Ernst in der Jurisprudenz, Nachdruck der 13. Auflage 1924 (Darmstadt 1980), 3. Brief, 5. 42. 2S-9

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