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Geist von Montesquieu übernommen hatte. Andere aber waren davon überzeugt, dass Montesquieu mit seinen Ausführungen zur Despotie auch auf die Verhältnisse in Dänemark anspielte. Sie fühlten sich veranlasst, die Ehre der dänischen Monarchie gegen diese blessure zu verteidigen. Zwar wird Dänemark im Werke von dem Geist der Gesetze gar nicht erwähnt. Im älteren Werk von Montesquieu findet man aber unter seinen Gedanken zur römischen Geschichte einige weniger rühmende Äusserungen zur politischen Lage in Dänemark: “Aussi voyons-nous aujourd’hui les rois du Danemark exercer le pouvoir le plus arbitraire qu’il y ait en Europe”, heisst es.4 Des weiteren kann man auch bei ihm lesen: “Nous voyons que, depuis près de deux siècles, les troupes de terre de Danemark ont presque toujours été battues par celle de la Suède. Il faut qu'indépendammment du courage des deux nations et du sort des armes il y ait dans le gouvernement damnois, militaire ou civil, un vice intériuer qui ait produit cet effet, et je ne le crois point difficile à découvrir”.5 Dänemark hatte zu jener Zeit unter den europäischen Nationen keinen guten Ruf. Man fühlte sich in Dänemark von Montesquieu angegriffen. Schonhatte der ehemalige englische Botschafter in Dänemark, Molesworth, seine kritischen Gedanken über die dänischen Verhältnisse veröffentlicht (An Account of Denmark as it was in the Year , ). Sein Äusserungen zu den schlechten dänischen Zuständen, die er besonders der absoluten Regierung zuschrieb, trug zu dem negativen Eindruck Dänemarks bei. Bei Molesworth konnteman wirklich von der Beschreibung einer Despotie sprechen. 201 3 Om den borgerlige Regering, 1757. 4 Considérations, éd. Garnier Flammarion, Paris 1968, S. 120. 5 l.c., S. 145.

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