RSK 4

Unterscheidung zwischen Rechtsdogmatik und Rechtspolitik als zwei sehr unterschiedliche Diskurse. Es wurde aber auch ein zentrales Thema im Programm der Uppsalaschule, welches Ausgangspunkt für die Forderung der Schule an die Rechtswissenschaft wurde, die verschiedenen Diskurse zu trennen. In der rechtswissenschaftlichen Sekundärliteratur wird Hägerströms Ziel mit der Kritik an der Rechtswissenschaft auf eine andere Weise dargestellt. Charakteristisch für die Uppsalaschule sollte demnach sein, laut dessen Kritiker, dass sie im Grunde genommen beabsichtigte, die Rechtswissenschaft zu politisieren. Die Uppsalaschule sollte sogar programmatisch von der mehr klassisch oder rechtsdogmatisch geprägten Rechtswissenschaft Abstand nehmen, zu Gunsten einer juristischen Analyse, welche die Möglichkeit eröffnete, um nicht zu sagen, sich bewusst auf eine Argumentation mit rechtspolitischer Schlagseite richtete. Jedoch ist es nicht die behauptete Politisierung an sich, welche die Zielscheibe der Kritik der Uppsalaschule ist. Das tadelnswerte in Hägerströms Bestreben besteht demnach nicht darin, dass es eine Auflockerung oder sogar Ausradierung der Grenzen zwischen rechtsdogmatischer und rechtpolitischer Argumentation zum Ziel hat. Im Gegenteil befürworten die Kritiker selbst eine Rechtswissenschaft, die Stellung nimmt und argumentieren für eine gewisse rechtspolitische Lösung. Tatsächlich führen die gleichen Kritiker eine Argumentation, welche beinhaltet, dass die Grenzen zwischen Rechtsdogmatik und Rechtspolitik aufgelöst werden. Wenn Peczenik ein 148 Die Kritik der Uppsalaschule

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