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Die hanseatischen Seerechte 83 „Schifjs- und SeerechV\ das zu drei Vierteln (33 Artikel) aus Hamburg iibernommen worden ist und urspriinglich wohl nur fiir die Fahrt nach Flandern gegolten hat.^^ Zu Anfang des 14. Jahrhunderts entsteht eine „Ordnung fur Schiffer und Schiffsleute“, von deren 6 Artikeln alle bis auf einen später in das Wisbysche Seerecht Eingang gefunden haben.^- In die Liibischen Rechtshandschriften des 15. und 16. Jahrhunderts werden sodann die 13 seerechtlichen Bestimmungen des Hanserezesses von 1418 aufgenommen, dessen Vorschriften zumgröBten Teil auf altere Hanserezesse zuruckgehen und teilweise in den späteren Rezessen, insbesondere dem von 1447, wiederholt werden.Aus dem 16. Jahrhundert schlieBlich stammt die Liihecker Schiffsordnung von 1542. Sie umfaBt 41 Artikel und ist nichts weiteres als eine um 10 Artikel erweiterte Neuredaktion der Hansischen Schiffsordnung von 1530, deren 31 Artikel wörtlich ubernommen werden.^^ Das Revidierte Liibecker Stadtrecht von 1586 gliedert im 6. Buch — unter der Uberschrift „Von Seehändeln“ — die seerechtliche Materie in recht unvollkommener Systematik in 5 Titel.^^ Eine Untersuchung der 38 seerechtlichen Bestimmungen des Stadtrechts auf ihr Vorkommen in den älteren Kodizes des Liibischen Rechts und ihre Ubereinstlmmung mlt anderen seerechtlichen Quellen ergibt folgendes aus Tabelle 2 ersichtliches Bild. .,Jus Maritimum Lubeccnse in usum Osterlingorum descriptum anno 1299 [8. März] ab Alberto de Bardewlc“, Liib. LJB II (1858), 105. Von den 42 Artikeln sind die Art. 1—34 mit Ausnahme des Art. 28 dem altesten Hamburger Schiffsrecht aus der 2. Halfte des 13. Jhs. entnommen worden. Die Art. 16 und 23 erscheinen bereits im Bardewikschen Kodex (Hack, Kodex II, Fn. 28), Art. 222, 137. Die Art. 7, 25, 29 und 30 wurden in die sog. „Vermischten Rechtstexte" des 15./16. Jhs. ubernommen (vgl. Hinrich Brokes: Selectae Observationes Forenses, Liibeck 1765, Appendix, Kodex II (S. 40 ff.) Art. 142—145, Kodex III (S. 79 ff.) Art. 307—310. Vgl. Hach IV (Fn. 30) Art. 33—36). 32 Lsib. UB II, 112. Die 6 Artikel dieser Ordnung erscheinen als Art. 214, 193, 215—219 im Kodex Hack III (Fn. 30, S. 376 ff.), einer „Sammel-Redaktion“ des Liibischen Rechts und des altesten Hamburger Stadtrechts aus der 1. Halfte des 15. Jhs. Mit Ausnahme von Art. 2 ( =Hach, Kodex III, Art. 193) findet die „Ordnung fiir Schiffer und Schiffsvolk“ als Art. 1—6 (und Art. 72) Aufnahme in das Wisbysche Seerecht. 33 Brokes, Kodex II (Fn. 31), Art. 129—141. Vgl. Hack IV (Fn. 30) Art. 20—32, S. 559 ff. 3-‘ Pardessus (Fn. 7) III, S. 425 ff 33 Buch VI: Von Seehändeln [38 Art.] Titel I : Von Schiffern und Schiffsvolk [13 Art.] Titel II : Vom geworfenen Gute [7 Art.] Titel III: Vom Schiffbruch [7 Art.] Titel IV: Von Schiffen, Böten und Pramen [6 Art.] Titel V : Von Schiff und Gut, welches von Seeräubern genommen [5 Art.]

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