Erik Anners 24 Die Regeln uber die Aufgaben des Lotsen und seine Verantwortlichkeit werden dann aus einer allgemeinen Perspektive der Seefahrts- und Navigationstechnik dargestellt. Die Entstehung dieses Berufs wird auf die Fortschritte der Schiffsbautechnik im Hochmittelalter zuriickgefiihrt, als die Einfiihrung von Rundschiffen und vor allem von Koggen Lotsen erforderlich machten. AnschlieBend wird die Entwicklung des Lotsenwesens in Schweden zur GroBmachtzeit geschildert und die zunehmend präzisierten und teilweise neuen Aufgaben beschrieben, die den Lotsen — unter entsprechender Veränderung ihrer Verantwortung —zugewiesen wurden. Entscheidend waren in diesem Zusammenhang die Regeln iiber Aufgaben und Verantwortung der Lotsen in den Seeartikeln von 1685 und in dem Kgl. Plakat von 1687 an „Steuer- und Lotsleute in den Schären" sowie die Verordnung iiber das Lotsenwesen von 1696 mit dem dazugehörenden Reglement fiir den Lotseninspektor in Stockholm und die Aufsichts- und Älterleute fiir das schwedische Lotsenwesen auBerhalb Stockholms. Aus diesen Vorschriften ergibt ich, daB die Aufgaben der jetzt seBhaften Lotsen auf die Pflege von Seemarken und die Aufsicht dariiber erstreckt wurde, daB Ballast nicht in Häfen und Fahrwassern iiber Bord geworfen wurde. Weiter gait fur sie ein strenges Verbot, Auskiinfte iiber ordentliche und auBerordentliche Fahrwasser, also wichtige militärische Geheimnisse an Unbefugte weiterzugeben. Zusammenfassend wird schlieBlich gesagt, daB die Lotsen nach dem schwedischen Seerecht der GroBmachtzeit wichtige Aufgaben und Pflichten hatten. Sie hatten aber an Bord auch eine bedeutende Machtstellung, und seitens der Behörden war man nachdriicklich bestrebt, die Lotsen in ihrem schweren Beruf zu unterstiitzen und ihre wirtschaftlichen Interessen gerecht zu fördern. Seit dem Flochmittelalter gait der Lotsenberuf als wichtig und geachtet. Wahrend der Zeit der Karolinerkönige war die Krone Garant fiir gute Ausbildung der Lotsen und konnte deshalb an ihr Können groBe Anforderungen stellen.
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