die höchsten gerichte und rechtliche zeitgeschichte: ausgangslage auf solider Quellengrundlage ermöglicht werden. Insbesondere sollten Wandlungen dieses immerhin mehr als zwei Jahrhunderte hin agierenden Gerichts herausgearbeitet werden können. Franklin und den Späteren war dies mangels stabiler Quellengrundlage nicht einmal annähernd möglich gewesen. Zunächst von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ab 1970 von der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur finanziert, konnte ich mit Hilfe vor allemmeiner drei Mitarbeiter/in Friedrich Battenberg, Ute Rödel und Ekkehard Rotter bis jetzt 18 Bände publizieren.10 Mit dem von Ute Rödel bearbeiteten Bd. 17, in 2019 erschienen, ist die Zeit bis zum Tod König Ruprechts abgedeckt.11 Die Fortführung bis zum Ende des königlichen Hofgerichts im Jahr 1451 scheiterte daran, dass die Finanzierung des Projekts auslief, und ich zu alt geworden war, um einen Nachfolgeantrag stellen zu können. Die Bemühungen von Peter Oestmann, diese Aufgabe zu übernehmen, sind bisher leider gescheitert, so dass das Projekt aller Voraussicht nach ein Torso bleiben wird. Aber schon das vorliegende Material hat, wie zu zeigen sein wird, wichtige Erkenntnisse über Bedeutung und Wandlungen der Tätigkeit der Königsgerichtsbarkeit im Spätmittelalter erbracht. Gunter Gudianwollte die Lücke zwischen 1451 und1495 insbesondere mit denQuellen zumWirkendes königlichenKammergerichts schließen. Sein früher Tod hat ihn daran gehindert, mehr als erste Urkundenfunde zusammenzubringen. Friedrich Battenberg und ich haben wenigstens Teile dieses Ausfalls dadurch ausfüllen können, dass wir die sogenannten Kammergerichtsbücher publiziert haben.12 10 Urkundenregesten (wie Anm.5) Bd.1 (Die Zeit von Konrad I. bis HeinrichVI. 911—1197), bearbeitet von Bernhard Diestelkamp und Ekkehard Rotter, Köln-Wien 1988—Bd.16 (Die Zeit Ruprechts (1404-1406). bearbeitet von Ute Rödel, Köln-Weimar-Wien, 2013. 11 Ute Rödel, Die Zeit Ruprechts (1407-1410), Bd 19, Böhlau Verlag: Köln-Weimar-Wien 2019. 12 Die Protokoll- und Urteilsbücher des königlichen Kammergerichts aus den Jahren 1465 bis 1480 mit Vaganten und Ergänzungen. QFHG. Bd.44/1, Einleitung und Urteilsbuch bearbeitet von Christine Magin und Julia Maurer, Köln-Weimar-Wien, 2004; Bd. 44/2, Protokolle bearbeitet von Christine Magin. Köln-Weimar-Wien 2004; Bd.44/3, Gerichtsbuch, Beigaben und Register bearbeitet von Claudia Helm, Einleitung von Christine Magin, Beigaben vom Julia Maurer, Register von Julia Maurer und Christine Wagner, Köln-Weimar-Wien 2004. 67
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