diejenigen Studenten, die später an den großen Justizreformen der sechziger Jahre beteiligt waren.Auf dieseWeise konnte er dazu beitragen, daß die Jurisprudenz zu einer wissenschaftlichen Disziplin und die Geschichte des Rechts als akademisches Lehrfach etabliert wurde.102 Er begründete auch die „Juridičeskija Zapiski“, die erste russische RechtsZeitschrift.103 Redkin trat ferner als pädagogischer Schriftsteller hervor und rezipierte in diesem Zusammenhang besonders die Lehre Pestalozzis.104 Nikita Krylov (1807-1879)105 behandelte als Romanist in Moskau besonders die historische Bedeutung des römischen Rechts im Bereich der russischen Rechtswissenschaft. Krylov wurde trotz seines Spezialistentums relativ bekannt. Besondere Bedeutung gewann er als akademischer Lehrer von Konstantin Kavelin und Nikolaj Djuvernua,106 zweier Hochschullehrer, die das Denken der Historischen Rechtsschule einer Vielzahl von Juristen einer späteren Generation vermittelten.107 Zu Krylovs wichtigsten Werken zählen die Schriften „Ob istoričeskom značenii rimskogo prava v oblasti nauk juridičeskich“ (Über die historische Bedeutung des römischen Rechts auf dem Gebiet der juristischenWissenschaften, 1838) und „Programma po istorii rimskogo prava“ (Programm zur Geschichte des römischen Rechts, 1864). Auch Aleksandr Fedotov-Čechovskij, dessen zunächst von Savigny betreute Dissertation das Zwölftafelgesetz behandelt hatte, pumart i n ave nar i u s 43 Redkin, O gejdel’bergskom juridičeskom fakul’tete, in: Juridičeskie zapiski 1841, S. 277-342), S. 46-53. 102 Raeff, Michael Speransky (o. Fn. 4), S. 327 f. 103 Vgl.Wortman, Development (o. Fn. 10), S. 225. 104 Dazu D. Kegler, Petr G. Redkin – ein russischerVerehrer Pestalozzis, in: Pestalozzi im internationalen Gespräch. Beiträge zu Leben,Werk undWirkung Johann Heinrich Pestalozzis (1990), S. 268-277. 105 Tomsinov, Rossijskie Pravovedy (o. Fn. 11), S. 257-262; O. Karmazina, Izučenie rimskogo prava v Rossii v pervoj polovine xix v. po dannymŽurnala Ministerstva Narodnogo Prosveščenija (Die Erforschung des römischen Rechts in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach den Angaben des Journals des Ministeriums für Volksaufklärung), in: Ius Antiquum - Drevnee Pravo 1 (3) (1998), S. 220-230 (222-223); vgl. ferner Zieliński, DerTransfer juristischen Gedankenguts (o. Fn.95), S. 75 f. mit Nachweisen. 106 Vgl. das Lob der Lehre Krylovs beiWortman, Development (o. Fn. 10), S. 225. 107 Zu Kavelin vgl. Grothusen, Historische Rechtsschule (o. Fn. 98), S. 90-120; vgl. nun Schlüchter, Recht und Moral (o. Fn. 98), S. 48-50; zu Djuvernua vgl.Avenarius, Rimskoe pravo (o. Fn. 1), S. 54-73 bzw. dens., Rezeption (o. Fn. 1), S. 37-47; Tomsinov, Rossijskie Pravovedy (o. Fn. 11), S. 510-519.
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