daß erst 1842 zum ersten Mal ein regierender Fürst seinen Fuß auf liechtensteinischen Boden setzte.2 Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging man daran, im Fürstentum Liechtenstein eine moderne, zentral verwaltete und einheitlich strukturierte Landesverwaltung einzurichten. Das geschah im Rahmen einer Neuorganisation sämtlicher liechtensteinischer Herrschaftsverwaltungen. Der ab 1805 regierende Fürst Johann I.3, seinerseits ein erfolgreicher österreichischer General und Diplomat, orientierte sich bei seinen Reformen am österreichischen Spätabsolutismus josefinischer Ausprägung. In Liechtenstein stand diese Reformtätigkeit des Fürsten darüber hinaus auch in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Zugehörigkeit Liechtensteins zum Rheinbund ab1806 und der dadurch erlangten Souveränität.4 e l i s a b e t h b e r g e r 64 2 Aus der umfangreichen Literatur zur Geschichte Liechtensteins und seines Fürstenhauses vgl. exemplarisch: P. Kaiser, Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein, Bd. I-II, 1847, neu hrsg. von A. Brunhart, 1989; P. Raton, Liechtenstein. Staat und Geschichte, 1969; Beiträge zur geschichtlichen Entwicklung der politischen Volksrechte, des Parlaments und der Gerichtsbarkeit in Liechtenstein (Liechtenstein Politische Schriften 8), hrsg. von der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft, 1981; V. Press/D.Willoweit (Hrsg.), Liechtenstein - Fürstliches Haus und staatliche Ordnung. Geschichtliche Grundlagen und moderne Perspektiven, 1987; A.Waschkuhn, Politisches System Liechtensteins: Kontinuität undWandel (Liechtenstein Politische Schriften 18), 1994; A. Schädler, Die geschichtliche Entwicklung Liechtensteins, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (zit.: JBL) 19 (1919), 5ff.; G. Malin, Die politische Geschichte des Fürstentums Liechtenstein in den Jahren 1800-1815, in: JBL 53 (1953), 5ff.; O. Seger, 250 Jahre Fürstentum Liechtenstein, in: JBL 68 (1968), 5ff.; R. Quaderer, Politische Geschichte des Fürstentums Liechtenstein von 1815 bis 1848, in: JBL 69 (1969), 5ff.; P. Geiger, Geschichte des Fürstentums Liechtenstein 1848 bis 1866, in: JBL 70 (1970), 5ff.; P.Vogt,Verwaltungsstruktur und Verwaltungsreformen im Fürstentum Liechtenstein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: JBL92 (1994), 35ff. 3 Fürst Johann I. regierte von1805 bis 1836.Vgl. zu ihm: O. Criste, Feldmarschall Johannes Fürst von Liechtenstein, 1905; K. von In der Maur, Feldmarschall Johann Fürst von Liechtenstein und seine Regierungszeit im Fürstentum, in: JBL 5 (1905), 149ff.; G. Schmidt, Fürst Johann I. (1760-1836):“Souveränität und Modernisierung” Liechtensteins, in: Press/Willoweit, Liechtenstein (wie Anm. 2), 383ff. 4 Schmidt, Fürst Johann I. (wie Anm. 3), 387ff.; J. Hoop, Die Souveränitätsbegründung, in: Das Fürstentum Liechtenstein imWandel der Zeit und im Zeichen seiner Souveränität, 1956, 22ff. Fürst Johann I. bot an, die sich aus dem Umstand, daß er als Herrscher eines Rheinbundstaates zugleich im österreichischen Militärdienst stand, ergebende Problematik dadurch zu lösen, daß er die Regentschaft seinem minderjährigen Sohn
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