Vorarlberg angrenzende Nachbarland Liechtenstein haben eine traditionell enge Beziehung zueinander. Das ergibt sich einerseits aus der geographischen Nähe und der daraus folgenden ähnlichen Gesellschafts- undWirtschaftsstruktur. Andererseits basiert dieses Naheverhältnis darauf, daß das in Liechtenstein regierende Fürstenhaus zur Zeit der österreichischungarischen Monarchie zu deren angesehensten und vermögendsten Adelsfamilien zählte. Die Fürsten von Liechtenstein verfügten damals über ausgedehnte Besitzungen in Böhmen, Mähren, Schlesien und Österreich unter der Enns. An dem Erwerb des 1719 durch die Vereinigung der Grafschaft Vaduz und der Herrschaft Schellenberg entstandenen Reichsfürstentums Liechtenstein1 waren sie nur deshalb interessiert gewesen, weil der Besitz eines reichsunmittelbarenTerritoriums dieVoraussetzung für den Erwerb der Reichsstandschaft war.Abgesehen davon war das Interesse des Hauses Liechtenstein an dem kleinen und sehr armen Land äußerst gering.Das zeigte sich schon daran, d i e k o d i f i k at i o n u n d d i e j u r i s t e n 63 * Um Anmerkungen ergänzter Vortrag, gehalten in Stockholm am 3. Mai 2003 im Rahmen des Rechtshistorischen Seminars “Die Kodifikation und die Juristen” auf Einladung von Prof. Claes Peterson und Prof. Marie Sandström vom Institutet för Rättshistorisk Forskning. 1 Am23. Februar 1699 kaufte Hans Adam Fürst von Liechtenstein von Graf Jakob Hannibal von Hohenems die Herrschaft Schellenberg, am22. Februar 1712 erwarb er die Grafschaft Vaduz. Der Transfer einer Kodifikation: Österreichs ABGB in Liechtenstein e l i sab eth b e rge r Öste rre i ch und das an sein westlichstes Bundesland
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