einer Professionalisierung des Richterstandes als ein Versuch betrachtet werden, die Qualität der Präzedenzfallbildung durch die Gerichte in gewissem Ausmaße zu sichern. Die Kreativität der Gerichte muss, nach Olivecrona, von der rechtswissenschaftlichen Methode geleitet werden. In dieser Hinsicht können Praxis und die juristische Doktrin als die siamesischen Zwillinge der Rechtsquellenlehre betrachtet werden. Ein alter englischer Reim, der oft als Beispiel für die haftungsrechtliche Kausalität gebraucht wird, illustriert, wie ein anscheinend bedeutungsloses Ereignis weitreichende Konsequenzen haben kann: Es ist offensichtlich, dass der Widerstand des schwedischen Juristenstandes in hohem Grad zum Schicksal des Gesetzbuchvorschlages beitrug. Ungeachtet der Frage, was die Skepsis des Juristenstandes verursachte – es deutet vieles darauf hin, dass die Kritik hauptsächlich dem Einfluss der Kodifikation auf die Balance zwischen den Rechtsquellen galt – war die Kritik vernichtend. Das Kodifikationsprojekt lief bald ins Leere. Dem Bedürfnis einer Reform wurde anstatt dessen durch die Präzedenzfallbildung wissenschaftlich geschulter Juristen in Vereinigung mit Punktgesetzen in besonderen Gebieten Genüge getan. Das despektierliche Ende des Kodifikationsvorschlages ist als eine nationale Katastrophe beschrieben worden, verursacht durch die Engstirnigkeit und den Konservativismus des Juristenstandes. Die abneigende Haltung des Juristenstandes dem Kodifikationsvorschlag gegenüber ist mit dem verderblichen Einfluss von d i e k o d i f i k at i o n u n d d i e j u r i s t e n 261 “For want of a nail the shoe was lost. For want of a shoe the horse was lost. For want of a horse the rider was lost. For want of a rider the battle was lost. For want of a battle the kingdom was lost. And all for the want of a horseshoe nail.” das schwedi sche mode ll
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