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dass die höchsten Richter Schwedens – die Richter im obersten Gerichtshof und imSvea hovrätt – sich in ihrer Kritik am Kodifikationsvorschlag ausschließlich von Engstirnigkeit leiten ließen? Marks von Würtembergs Überzeugung, dass ein neues Gesetzbuch zu einer verbesserten Rechtsprechung und Doktrin geführt hätte, ist ebenfalls hochgradig spekulativ. Es ist schwierig, um nicht zu sagen unmöglich, die Konsequenzen einer bestimmten Kodifikation mit irgendeiner Art von wissenschaftlicher Sicherheit vorherzusehen.Man kann sich fragen, ob es nicht noch schwieriger ist, im Nachhinein zu beurteilen, wie die Einführung eines neuen Gesetzbuches das schwedische Rechtssystem beeinflusst hätte. In diesem Fall muss der Forscher nämlich eine Art fiktiver Geschichte dessen konstruieren, das nie geschehen ist. Das Resultat eines solchen Ausfluges in ein fiktives, paralleles Universum kann niemals mehr als spekulativ sein. Derjenige, der anstatt dessen die schwedische Kodifikationsgeschichte mit Ausgangpunkt in dem studiert, was wirklich geschehen ist, wird jedoch vor eine andere Schwierigkeit gestellt. Ist es überhaupt möglich, Schlüsse aus der Abwesenheit einer Kodifikation zu ziehen? So widersprüchlich es klingen mag, ist die Nichtexistenz manchmal genauso bered wie die Existenz. In der Novelle The Silver Blaze ist die Abwesenheit von Hundegebell ein entscheidendes Argument in der Suche nach einer Lösung eines Mordes: d i e k o d i f i k at i o n u n d d i e j u r i s t e n 241 di e bedeutung de r nichtexi stenz “Is there any other point to which you would wish to draw my attention?” “To the curious incident of the dog at night-time.” “The dog did nothing in the night time” “That was the curious incident, remarked Sherlock Holmes.”

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