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d i e k o d i f i k at i o n u n d d i e j u r i s t e n 173 nen Gesetz gelöst werden. Im speziellen l’usage oder les coutumes haben eine große Bedeutung. Der Begriff der Sitte wird, wie so oft in der Rechtswissenschaft des 19. Jhts, negativ definiert.Alles, was außerhalb des ius scriptumfällt, ist ius non scriptum. In diesem Sinne umspannt das Gewohnheitsrecht bei Portalis sowohl Praxis als auch Doktrin.Wenn nichts mehr übrig bleibt von “allem etablierten” im System, verbleibt das Naturrecht, das offensichtlich eine lebende Rechtsquelle für ihn ist.44 Er unterscheidet nicht zwischen dem Ausfüllen von Lücken und der Auslegung von tatsächlich existierendem Recht. Die Methode, unlösliche Rechtsfragen zum Gesetzgeber zu verweisen, wird immer noch angewendet. Der Begriff interprétation ist daher ein Sammelbegriff für zwei verschiedene Methoden: par voie de doctrine und par voie d’autorité.45 Der erstgenannte Begriff betrifft dieAuslegung der Rechtswissenschaften. Als Hilfsquellen verweist Portalis nur auf das Gewohnheitsrecht und auf den Begriff der Angemessenheit, l’équité, welcher synonym mit dem Naturrecht ist.46 Die andere Methode ist gleichwertig mit der ergänzenden Rechtsbildung des Gesetzgebers und stellt daher keine Auslegung im modernen Sinne dar. Dieses Institut sieht Portalis als ein notwendiges Übel. Die neue Machtverteilung soll indessen ein Heilmittel für den vorgekommenen Missbrauch darstellen. Die urteilende Macht bekommt im Code Civil eine gesetzlich festgelegte Unabhängigkeit. Die Erfahrungen von der Praxis und der übrigen juristischen Handhabung sollen als Inspiration für den Gesetzgeber dienen, die Lücken zu füllen, die dieVerfasser des Code Civils hinterlas44 “... à défaut de texte précis sur chaque matière, un usage ancien, constant et bien établi, une suite non interrompue de décisions semblables, une opinion ou une maxime réçue, tiennent lieu de la loi. Quand on n’est dirigé par rien de ce qui est établi ou connu ... on rémonte aux principes du droit naturel.”, s. 9. 45 “L’interprétation par voie de doctrine, consiste à saisir le vrai sens des lois, à les appliquer avec discernement, et à les suppléer dans les cas qu’elles n’ont pas réglés. ... L’interprétation par la voie d’autorité consiste à résoudre les questions et les doutes par la voie de règlements ou de dispositions générales. Ce mode d’interprétation est le seul qui soit interdit au juge.”, s. 13. 46 “Si l’on manque de loi, il faut consulter l’usage ou l’équité. L’équité est le retour à la loi naturelle, dans le silence, l’opposition ou l'obscurité des lois positives.”, ibid.

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