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d i e k o d i f i k at i o n u n d d i e j u r i s t e n 125 Saint Louis, Pascal, Bossuet, Fenelon und anderen überhaupt keine Bedeutung mehr hatte.27 Chateaubriand, dessen politisches Ziel, das neuerdings wiederum auch historisch bewertet zu werden beginnt, nämlich die Wiederversöhnung der “deux France” hieß, wurde eben nach dem politischem Mord an Herzog D’Enghien (21. März 1804), in seinen Hoffnungen getäuscht, einen Optimus Princeps im Sinne Heinrichs des IV. in dem ersten Konsul gefunden zu haben. Deshalb entwickelte er eine Perspektive, die unserer Meinung nach als Kontext von einem erneutenVersuch desVerständnisses auch der Rolle der Kodifikation benutzt werden könnte. Nach Chateaubriands Auffassung sollte das Delikt an dem Herzog als eine wichtige und ausdrücklich geplante Wahl gelesen werden, mit der ganz Frankreich eine diesmal endgültigeWiederholung des Todes von Louis XVI. symbolisch angeboten wurde.28 DieseWahl bedeutete aber auch denVerlust jeglicher fundierter Legitimität: legitim sei tatsächlich nur die Souveränität, die sich in der Lage sieht, den Bürgerkrieg zu Ende zu bringen, wie z.B. die beiden Edikte, das von Nantes für die Calvinisten und das von Rouen für die Jesuiten. So entschloß sich Napoleon dazu, indem er sich selbst statt Frankreich im Ganzen denVorzug gegeben hatte, als positivistischer Schöpfer einer neuen aber partiellen Legitimität - gerade im Jahr 1804 - die politischen Zustände von 1793 fortzusetzen und zu verewigen:“Une partie de la puissance de Napoleon vient d’avoir trempé dans la Terreur”. Damit verwandelte er jetzt “eine einfache Tatsache in eine beschlossene Wahl. Auf diesem Wege wurde die gesellschaftliche coupure, die abgründige Kluft, die sich 1793 aufgetan hatte, erweitert und sogar institutionalisiert durch das Empire”.29 Wie aber kann man nun davon ausgehen, daß sich der Kodifizierungsprozess von diesem politisch-konstitutionellen Kontext 27 Vgl. M. Fumaroli, Chateaubriand, S. 627. 28 Sehr treffend dazu noch M.Fumaroli, Chateaubriand, S. 615. 29 S. M.Fumaroli, Chateaubriand, S. 616.

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