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Der „Individualismus“ gegen das Individuum Wort als ein Zwitter zwischen Ding (wenn auch belcbt, aber ständig von ,niedrigcn‘ Instinkten und Gefuhlcn durchflossen, manchmal sogar gefährlich ,verruckt‘ - wie Hegcl sagt: „Dicse Vergangenheit durchläuft das Individuum“) und Person (aber stets im unstabilen Schwanken iiber dem Abgrund der Willkiir, der Feststellung der eigenen Besonderheit, die als Prinzip ,iiber das Allgemeine' erhoben wird und, besonders, seiner materiellen Konkretisierung, der Möglichkeit „böse zu sein“). Aber ein Zwitter ist genau das, was das epistemologisch-konstitutionelle Statut der Modernität nicht zu denken erlaubt (B. Latour). Die Mischung zwischen traditionellemWissen und moderner Wissenschaft, zwischen Beinahe-Objekten (im Sinne von zugleich natiirlichen und kulturellen ,Dingen‘) und gesellschaftlicher Kollektivität, aber ebenso eine nur physische oder geschlechtliche Vermischung - ist das von unseren Kategorienpar excellence abgelehnte Thema, das uns die verschiedensten Versionen davon erzählen könnte, wie das Subjekt das Objekt konstruiert (aber auch das Kollektive oder das Focaultsche I'epistetne, das Mitsein oder die Vergessenheit des Seins), aber nicht wie, im Gegenteil, dab Objekt, all die ,schweigenden‘ Dinge, Subjekte konstruiert. Aber genau in dieser Richtung ist es vielleicht möglich auf eine Erklärung des stets transformierten, aber eben doch immer wieder auftauchenden Phänomens der als fundamental wahrgenommenen Unzulänglichkeit hinzuweisen, der Negativität, in einemWort, auf die latente Schuld des Individuums. Vor allem haben wir aber angedeutet, wie das Individuum des (sicher weitgehend nur eingebildeten) Individualismus auf eine Beziehung aul^erhalb-derWelt, mit Gott hinweist. Man kann auf die Welt verzichten (geschichtlich-holistisch) mit der wahrscheinlichen Erwartung sich als Individuumzu bestätigen, wenn auch auf jener auberweltlichen Ebene, wie z.B. jene der Beziehung zu Gott, wenn man nur „in Beziehung“ (mit irgendetwas) ist. Der Verlust, das Gefuhl des Verlassenseins, das eine gewisse Modernität gegenuber einer solchen primären Beziehung mit dem Göttlichen mit sich bringt, scheinen in erster Instanz ein wenig Licht auf die moderne ,Fixierung‘ des Individuums zu werfen, daft der ,Name‘ eines manchmal paroxistischen Mechanismusses von Personifikationen ist, die später dann dislokiert werden, die ununterbrochen versuchen die „Beziehung zumAnderen“ neu zu definieren, ein Schicksal dem sich wie es scheint nicht einmal di Geschichte der Erklärung der Menschenrechte völlig entziehen kann, und das schon von seinen Anfängen an. Mensch sein heilk eine Beziehung mit der ganzen Menschheit als jeweils ,Anderer‘ zu haben, der zum Selbst wird, aber von mal zu mal wird das ,Menschen‘-Recht konkret nur einigen wenigen Subjekten zuerkannt, die opportun mit einer vollen Rechtspersönlichkeit ausgestattet sind - man vergesse nicht, unter Ausnahme dessen, was wir fiber internationale Regelungen sagen werden, das eine mabgebliche Doktrin bis heute vorschreibt, selbst in der inneren (italienischen) Staatsordnung, dab diese Rechte eine blobe Konzession des Staates sind (P. 9

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