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Carl Josefsson boten erweitert worden.'^s Hinsichtlich dieser Regelungen werden die jeweils angefuhrten Grunde zur Rechtfertigung beschränkender nationaler Vorschriften mittels des Verhältnismäfiigkeitsgrundsatzes iiberpriiftd^^ Eine Prlifung nach diesemGrundsatz findet ergänzend auch imRahmen des Art. 30 statt. Die Beschränkungsverbote werden ferner dadurch modifiziert, dal^ in der Rechtsprechung die unmittelbare Anwendbarkeit der betreffenden Vorschrift in bestimmten Fällen aufgehoben werden kann. Nach der Rechtsprechung verstossen Vorschriften gegen unlauteren Wettbewerb in bestimmten Fällen gegen die Freiheit des Warenverkehrs.*^"^ Im Schrifttumwird indessen das erwähnte Keck-Urteil als eine Aufhebung dieser Rechtsprechung interpretiert.*‘^° Man kann gegenwärtig von einer noch nicht geklärten privatrechtlichen Dimension der Grundfreiheiten als Beschränkungsverbote sprechen.*'*’ Imdeutschen Schrifttumdominieren die eher kritischen Stimmen zu einer derartigen Entwicklung der Rechtsprechung beziiglicit der Grundfreiheiten:’'*- Man befurchtet die Folgen einer umfassenden VerhältnismäEigkeitsprtifung privatrechtlicher Vorschriften. Strengere Regelungen könnten bei einer solchen Priifung scheitern.*'*^ Dies könnte zu einer Privatrechtsangleichung aufgrund einer gerichtlich festgestellten Fiochstgrenze fuhren’'*'* und einen Import der weniger strengen Regelungen und Rechtsinstitute aus den iibrigen Mitgliedstaaten erzwingen.*'*-'’ Grundsätzlich >-’5 Siehc EuGH (Urteil v. 2.8. 1993), Rs. C-259, 331 u. 332/91 (Allué II), JZ 1994, S. 94 t; (Urteil V. 25.7. 1991), Rs. C-76/90 (Säger/Dennemeycr), Slg. 1991, S. 1-4221 und (Urtcil v. 31.3. 1993), Rs. C-19/92 (Kraus), EuZW1993, S. 322. Hicrzu Steindorff, JZ 1994, S. 95 ff (Fn. 1), S. 96; Millbert (Fn. 3), S. 28 f. Siehe EuGH(Urteil v. 2.8. 1993), Rs. G-259, 331 u. 332/91 (Allué II), JZ 1994, S. 94 f. Siehe EuGH(Urteil v. 28.2. 1991), Rs. C-332/89 (Marchandisc), Slg. 1991, S. 1-1027 (Rn. 11 f). Siehe beispielsweise EuGH (Urteil v. 27.9. 1988), Rs. 81/87 (Daily Mail), Slg. 1988, S. 5483. Hierzu Roth (Fn. 1), S. 18 ff und Steindorff, Die Aufgabenteilung zwischen Europäischem Gerichtshof und deutschen Gerichten - unter besonderer Bcriicksichtigung von Gesellschaftsrecht und Kapitalmarkt (Fn. 119), S. 161. Siehe EuGH(Urteil v. 7.3. 1990), Rs. C-362/88 (INNO), Slg. 1990, S. 1-667; (Urteil v. 18.5. 1993), Rs. C-126/91 (Yves Rocher), Slg. 1993, S. 1-2361. '•*2 So Miilbert (Fn. 3), S. 25 m.w.H. und Schwartz (Fn. 1), S. 580 ff. Vgl. doch EuGH (Urteil 2.2. 1994), Rs. C-315/92 (Verband Sozialer Wettbewerh), Slg. 1994, S. 1-330. Dazu Lenz, CarlOtto, Unlauterer Wettbewerb und freier Warenverkehr in der Rechtsprechung des Europaischen Gerichtshofes, ZEuP 1994, S. 624 ff (647). Vgl. Steindorff, Die Aufgabenteilung zw'ischen Europäischem Gerichtshof und deutschen Gerichten - unter besonderer Beriicksichtigung von Gesellschaftsrecht und Kapitalmarkt (Fn. 119), S. 167 f; Roth (Fn. 1), in passim; Remien, Grenzen der gerichtlichen Privatrechtsangleichung mittels dcr Grundfreiheiten des EG-Vertrages (Fn. 1), in passim. Siehe Steindorff, JZ 1994, S. 95 ff (Fn. 1), in passim; Miilbert (Fn. 3), in passim; Remien (Fn. 141), in passim. H.t Vgl. Remien, Möglichkeiten und Grenzen eines curopäischen Privatrechts (Fn. 1), S. 36 f; Miilbert a.a.O., S. 10 f; Steindorff, a.a.O., S. 96 ff. So Remien, Grenzen der gerichtlichen Privatrechtsangleichung mittcls der Grundfreiheiten des EG-Vertrages (Fn. 1), S. 349. i-t5 Vgl. Remien, Möglichkeiten und Grenzen eines europaischen Privatrechts (Fn. 1), S. 36 f. 90 138 138 V.

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